An den Tod
Der du still im Abendlichte
Wandelst durch der Erde Beet,
Klare Blumen, goldne Früchte
Sammelst, die dir Gott gesät:
An des Lebens Brust sich schmiegt,
Sich zum süßen Liede wiegt
Und zum Mutterauge blicket!
Laß der Erde ihre Söhne,
Daß ein freudiges Getöne
Schnell aus todten Wäldern steigt!
Lösche nicht den Geist des Weisen,
Dessen heil’gen Sonnenglanz,
Jugendliche Mond’ umkreisen.
Aus der Silberwolke fahre
Still dahin zur Sternezeit,
Wo ein Greis am Hausaltare
Sprich die Namen seiner Lieben,
Führ ihn auf in ihren Kranz,
Wo des Auges ew’gen Glanz
Keiner Trennung Zähren trüben!
Heisses Sehnen aufgeweckt,
Der in ungestilltem Triebe
Offne Arme ausgestreckt,
Dann zur Blumenflur der Sterne
Faß ihn freundlich Arm in Arm,
Trag ihn in die blaue Ferne!
Wo es bräutlich glänzt und hallet,
Liebeathmend ihn umschließt,
Und mit leisem Gruß gegrüßt;
Wo es in der Seele maiet,
Die, von neuem Leben jung,
Ewiger Begeisterung,