Textdaten
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Autor: Heinrich Heine
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Titel: An den Nachtwächter
Untertitel:
aus: Neue Gedichte, Zeitgedichte.
S. 264–265
Herausgeber:
Auflage: 1
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1844
Verlag: Hoffmann und Campe
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Erscheinungsort: Hamburg
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
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[264]
 XIX.

 An den Nachtwächter.
     (Bei späterer Gelegenheit.)

Verschlechtert sich nicht dein Herz und dein Styl,
So magst du treiben jedwedes Spiel;
Mein Freund, ich werde dich nie verkennen,
Und sollt’ ich dich auch Herr Hofrath nennen.

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Sie machen jetzt ein großes Geschrey,

Von wegen deiner Verhofrätherey,
Vom Seinestrand bis an der Elbe
Hört’ ich seit Monden immer dasselbe:

Die Fortschrittsbeine hätten sich

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In Rückschrittsbeine verwandelt – O, sprich,

Reitest du wirklich auf schwäbischen Krebsen?
Aeugelst du wirklich mit fürstlichen Kebsen?

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Vielleicht bist du müde und sehnst dich nach Schlaf.

Du hast die Nacht hindurch so brav

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Geblasen, jetzt hängst du das Horn an den Nagel:

Mag tuten wer will für den deutschen Jan Hagel!

Du legst dich zu Bette und schließest zu
Die Augen, doch läßt man dich nicht in Ruh.
Vor deinem Fenster spotten die Schreyer:

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„Brutus, du schläfst? Wach auf, Befreyer!“


Ach! so ein Schreyer weiß nicht warum
Der beste Nachtwächter wird endlich stumm,
Es ahndet nicht so ein junger Maulheld,
Warum der Mensch am End’ das Maul hält.

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Du fragst mich, wie es uns hier ergeht?

Hier ist es still, kein Windchen weht,
Die Wetterfahnen sind sehr verlegen,
Sie wissen nicht wohin sich bewegen...