Am sechsta Meza anna 83ge
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Am sechsta Meza anna 83ge.
As gôht a Lüftle rouh und denischt[1] lind,
I moi’, dear Winter neamm gauh’ doch a’n End,
Apate[2] weil au etli Stärla komma sind
Und i schau’ dô und dött a Blüamli find.
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Mer hau’t so lang en Schmotz uff älli Gassa ghätt,Aß höb[3] se d Wealt in loutar Dreck verwandla wött,
Uff oi’ môl trücknet d Plätz und d Gassana um d Wett
Und wearet glatt, aß hä ma’ s pritscht und trett.
So hau’ i geschtig gmoi’t und hau’ mi gfreut,
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Dô hôt der Mez heu’t Nacht sei’ Pelz a’ glaitUnd Häufa Schnai uff älli Dächer gstreut
Und dur da Froscht de armi Stärle tait.
[118] D Leut sind schau’ lang verkaihrt und des au ganz,
Zmittleta dur hôt d Greachtigkoit en Schlanz.[4]
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Jeatz machet d Elamentar au noh mit da Tanz,und s Weattar ischt vo’ äll der öbrischt Alafanz![5]
Worterklärungen (Wikisource)
- Meza, Mez: März
- Am sechsta Meza anna 83ge (~ „dreiatachtzge“): Am 6. März (18)83
- Lüftle: schwacher Wind
- Stärla: Staren
- schau: schon
- pritscht und trett: gebritscht und getreten (wie Wäsche geglättet?)
- geschtig: gestern
- Häufi Schnai: Schneehaufen
- Zmittleta dur: mittendurch
- Elamentar: Elemente