Textdaten
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Autor: Georg Lang
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Titel: Am Kreuzweg
Untertitel:
aus: Die zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. S. 36–37
Herausgeber: Maximilian Bern
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Otto Eisner
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Commons = Google-USA*
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[36]

Am Kreuzweg.

     Zog ein Wanderbursche aus,
Hielt am Kreuzweg inne,
Sprach: »Wo soll ich nun hinaus?
Ha, dort winkt ein Försterhaus,

5
Dass ich mich besinne!


     »Mädel, wie die Fichte schlank,
Sittig wie die Taube,
Leb’ ein Stündlein mir zu Dank,
Komm’ mit einem frischen Trank

10
Dort zur kühlen Laube!«


     Und sie bracht’ ein schäumend Glas,
Bracht’ ein froh Behagen,
Und der Wanderbursche sass
Ihr zur Seite und vergass,

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Nach dem Weg zu fragen. –


[37]

     Endlich aber sagt er fein:
»Osten oder Westen?«
Doch sie flüstert süss ihm ein:
»Muss es denn geschieden sein?

20
Hier ist’s ja am besten!«


     Wie des Liedes Ende war?
Bald ist es gesungen:
Glücklich wurden sie ein Paar,
Und sie wiegten übers Jahr

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Ihren ersten Jungen.
Georg Lang