Allgemeines Deutsches Kommersbuch:48

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 94, 95
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frei=en deutschen Rhein, bis seine Flut begraben des letz=ten Manns Ge=
bein, bis sei=ne Flut be=gra=ben des letz=ten Manns Ge=bein!

Nik. Becker 1840.


          102.     Bundeslied.     (I. 66.)

     Feierlich langsam und kräftig. G. Fr. Hanitsch. 1815..

     1. Sind wir ver=eint zur gu=ten Stun=de, wir star=ker
     so dringt aus je=dem fro=hen Mun=de die See=le

     deut=scher Män=ner=chor,      denn wir sind hier in ern=sten
     zum Ge=bet he=rvor;

Dingen mit heh=rem, hei=li=gen Ge=fühl; drum soll die
vol=le Brust er=klin=gen ein vol=les, helles Saiten=spiel.

     2. Wem soll der erste Dank erschallen? Dem Gott, der groß und
wunderbar aus langer Schande Nacht uns allen in Flammen auf=
gegangen war; der unsrer Feinde Trotz zerblitzet, der unsre Kraft uns
schön erneut |: und auf den Sternen waltend sitzet von Ewigkeit zu
Ewigkeit. :|

     3. Wem soll der zweite Wunsch ertönen? Des Vaterlandes Ma=
jestät! Verderben allen, die es höhnen! Glück dem, der mit ihm fällt
und steht! Es geh, durch Tugenden bewundert, geliebt durch Redlich=
keit und Recht, stolz von Jahrhundert zu Jahrhundert, zu Kraft und
Ehren ungeschwächt.

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     4. Das dritte, deutscher Männer Weide, am hellsten soll’s ge=
klungen sein! Die Freiheit heißet deutsche Freude, die Freiheit führt
den deutschen Reihn; für sie zu leben und zu sterben, das flammt durch
jede deutsche Brust; für sie um großen Tod zu werben, ist deutsche
Ehre, deutsche Lust.

     5. Das vierte — hebt zur hehren Weihe die Hände und die Herzen
hoch! — es lebe alte deutsche Treue, es lebe deutscher Glaube hoch!
Mit diesen wollen wir bestehen, sie sind des Bundes Schild und Hort;
fürwahr, es muß die Welt vergehen, vergeht das feste Männerwort.

     6. Rückt dichter in der heilgen Runde und klingt den letzten Jubel=
klang! Von Herz zu Herz, von Mund zu Munde erbrause freudig der
Gesang! Das Wort, das unsern Bund geschürzet, das Heil, das uns
kein Teufel raubt und kein Tyrannentrug uns kürzet, das sei gehalten
und geglaubt!

E. M. Arndt. 1815.


          103.     Deutscher Festgesang.

     Singw.: Sind wir vereint zur guten Stunde ec.

     1. Singt mir das Lied vom deutschen Volke, vom Strom, der
majestätisch rollt, den Hymnus von der Wetterwolke, vom Sturme, der
in Bergen grollt; singt mir das Lied der höchsten Ehren, der Seele
feurigsten Accord, das Heldenlied, das wir begehren, im Glockenton und
Donnerwort!

     2. In Schlachten sollten wir gesunden, dem Zwiespalt unsres Seins
entgehen, mein Volk, du hast dich selbst gefunden, hast wieder deinen
Stern gesehn; des Feindes blendendste Gewalten, der Welt zumeist be=
staunte Macht hast du zerschmettert und zerspalten, du hast es, deutsches
Volk, vollbracht!

     3. Noch ist bewahrt die alte Tugend, noch ist sie da, die Riesen=
kraft des alten Volkes in Geistesjugend, die nie versiegt und Wunder
schafft; in seinem Hassen, seinem Lieben, in seiner Unerschöpflichkeit sind
wir das Volk des Teut geblieben, zur That und auch zum Tod bereit.

     4. Was wir geträumt in besten Träumen, was wir in heißem
Wunsch ersehnt, es schwebt nicht mehr in fernen Räumen, es lebt und
wirkt, es strahlt und tönt; der Widersacher Spott zu Schanden, er=
stritten unser heilig Gut, das Vaterland, nun ist’s erstanden, durch
seiner Söhne Opfermut.

     5. Und wie die Kleingedanken fallen, die Herzen schlagen stolz
und kühn, so glüht ein Hochgefühl in allen und wird Jahrhunderte
durchglühn; der Einheit Bau ist aufgezimmert, ein Säulentempel,
reichgestalt, der in der Freiheit Sonne schimmert, drauf die erkorne
Flagge wallt.

     6. Mein Volk, mein Volk, du hast’s errungen, du stehst in Helden=
größe da, das starke Volk der Nibelungen, wie es der alte Erdkreis