Allgemeines Deutsches Kommersbuch:30

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 58, 59
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     5. Schwaben und Preußen Hand in Hand, der Nord, der Süd
ein Heer; was ist des Deutschen Vaterland? - wir fragen’s heut nicht
mehr. Ein Geist, ein Arm, ein einzger Leib, ein Wille sind wir
heut! Hurra, Germania, stolzes Weib! Hurra du großer Zeit! Hurra ec.

     6. Mag kommen nun, was kommen mag: fest steht Germania!
Das ist Alldeutschlands Ehrentag, nun weh dir, Gallia! Weh, daß
ein Räuber dir das Schwert frech in die Hand gedrückt! Fluch ihm!
Und nun für Heim und Herd das deutsche Schwert gezückt! Hurra ec.

     7. Für Heim und Herd, für Weib und Kind, für jedes teure Gut,
dem wir bestellt zu Hütern sind vor fremden Übermut; für deutsches
Recht, für deutsches Wort, für deutsche Sitt und Art, für jeden heilgen
deutschen Hort, hurra, zur Kriegesfahrt! Hurra ec.

     8. Auf, Deutschland, auf, und Gott mir dir! Ins Feld, der
Würfel klirrt. Wohl schnürt’s die Brust uns, denken wir des Bluts,
das fließen wird. Dennoch das Auge kühn empor, denn siegen wirst
du ja! Groß, herrlich, frei wie nie zuvor! Hurra, Viktoria! Hurra,
Germania!

Ferdinand Freiligrath. 1870.


          62.     Preußenlied.     (IV. 132.)

     Mit Würde. Aug. Neithardt. 1832.

     1. Ich bin ein Preu=ße, kennt ihr mei=ne Far=ben? Die Fah=ne
schwebt mir weiß und schwarz vor=an; daß für die Frei=heit
mei=ne Vä=ter starben, das deu=ten, merkt es, mei=ne Far=ben
an. Nie werd ich bang ver=za=gen; wie je=ne
[59] will ich’s wa=gen. Sei’s trüber Tag, sei’s heit=rer Son=nen=
schein: ich bin ein Preuße, will ein Preu=ße sein! Sei’s trü=ber
Tag, sei’s heit=rer Son=nenschein,ich bin ein Preu=ße, will ein
Preu=ße sein!

     2. Mit Lieb und Treue nah ich mich dem Throne, von welchem
mild zu mir ein Vater spricht; und wie der Vater treu mit seinem
Sohne, so steh ich treu mit ihm und wanke nicht. Fest sind der Liebe
Bande. Heil meinem Vaterlande! |: Des Königs Ruf dringt in das
Herz mir ein: ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein! :|

     3. Nicht jeder Tag kann glühn im Sonnenlichte; ein Wölkchen
und ein Schauer kommt zur Zeit. Drum lese keiner mir es im Ge=
sichte, daß nicht der Wünsche jeder mir gedeiht. Wohl tauschten nah
und ferne mit mir gar viele gerne; ihr Glück ist Trug und ihre Frei=
heit Schein: ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!

     4. Und wenn der böse Sturm mich wild umsauset, die Nacht ent=
brennet in des Blitzes Glut; hat’s doch schon ärger in der Welt ge=
brauset, und was nicht bebte, war des Preußen Mut. Mag Fels und
Eiche splittern, ich werde nicht erzittern; es stürm, es krach, es blitze
wild darein: ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!

     5. Wo Lieb und Treu sich um den König reihen, wo Fürst und
Volk sich reichen so die Hand, da muß des Volkes wahres Glück ge=
deihen, da blüht und wächst das schöne Vaterland. So schwören wir
aufs neue dem König Lieb und Treue! Fest sei der Bund! ja, schlaget
mutig ein: wir sind ja Preußen, laßt uns Preußen sein!