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7. Aus seiner Wiege dunklem Schoße erscheint er im Krystall=
gewand; verschwiegner Eintracht volle Rose trägt er bedeutend in der
Hand.
8. Und überall um ihn versammeln sich seine Jünger hocherfreut,
und tausend frohe Zungen stammeln ihm ihre Lieb und Dankbarkeit.
9. Er spritzt in ungezählten Strahlen sein innres Leben in die
Welt; die Liebe nippt aus seinen Schalen und bleibt ihm ewig zu=
gesellt.
10. Er nahm als Geist der goldnen Zeiten von jeher sich des
Dichters an, der immer seine Lieblichkeiten in trunknen Liedern auf=
gethan.
11. Er gab ihm, seine Treu zu ehren, ein Recht auf jeden hüb=
schen Mund, und daß es keine darf ihm wehren, macht Gott durch ihn
es allen kund.
Friedr. v. Hardenberg gen. Novalis. 1801.
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333. Naturstudien. (III. 9.)
Munter.
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Jul. Hopfe.
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1. Auf, ihr Brü=der, frisch u. froh, nehmt die Zie=gen=hai=ner,
laßt Sal=lust und Ci=ce=ro, las=set die La=tei=ner!
Laßt die Grie=chen all=zu=mal, wol=len auch durch
Wald und Thal lustig prome=nieren, dort, ja dort studie=ren!
2. Seht den goldnen Kodex hier in der goldnen Sonne, Quellen=
studium treiben wir hier am kühlen Bronne, was editio princeps sei,
ei, ich sag’s der Wahrheit treu: |: ist der Wellen Klingen. :|
3. Wie vergelbt und wurmzernagt sind die Foliobände! O wie
wohl dem Blick behagt hier ein frisch Gelände! Wer daheim am
Pulte wird blaß und dumpf und ganz verwirrt, heiter an Gebärden,
frisch soll hier er werden!
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4. In die schönen Lande weit, kreuz und in die Quere! Wer die
scharfen Steine scheut, nehm die Schneiderschere! Stimmt ein Gaude=
amus an, daß der frohe Wandersmann und der Fink daneben Komitat
uns geben!
Aug. Woycke.
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334. Mondnacht in Heidelberg. (IV. 160.)
Ruhig, nicht zu langsam.
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Heinr. Hofmann. 1895.
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1. Auf lei=sen Schwingen naht die Nacht, es dämmert rings, in
lich=ter Pracht hell=auf am wei=ten Fir=ma=ment der
Ster=ne De=mantlicht ent=brennt. Da treibt es mich, zum
Berg hin=an mit mir al=lein zu stei=gen, bald nimmt mich
auf der dunk=le Tann mit sei=nen dich=ten
Zwei=gen, mit sei=nen dich=ten Zwei=gen.
2. Von grünem Epheulaub umwebt, im bleichen Mondenlicht er=
hebt gespenstisch sich im Nebelgrau der Schloßruine stolzer Bau; weh=
klagend spielt der Abendwind durch die zerfallnen Räume, es weckt sein
Rauschen zauberlind |: vergessne alte Träume. :|
3. Tief unten an den Berg geschmiegt das traute Städtchen freund=
lich liegt, Glühwürmchen gleich mit buntem Strahl huscht Lichterglanz
hin durch das Thal. Kühn spannt die Brücke übern Fluß die dunklen
weiten Bogen und bricht mit ihrem starken Fuß des Neckars rasche
Wogen.
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