Alles still (Fontane, 1905)
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Alles still!
Alles still! es tanzt den Reigen
Mondenstrahl in Wald und Flur,
Und darüber thront das Schweigen
Und der Winterhimmel nur.
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Alles still! vergeblich lauschet Man der Krähe heisrem Schrei,
Keiner Fichte Wipfel rauschet
Und kein Bächlein summt vorbei.
Alles still! die Dorfes-Hütten
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Sind wie Gräber anzusehn,Die, von Schnee bedeckt, inmitten
Eines weiten Friedhofs stehn.
Alles still! nichts hör’ ich klopfen
Als mein Herze durch die Nacht; –
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Heiße Thränen niedertropfenAuf die kalte Winterpracht.