Textdaten
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Autor:
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Titel: Adolf Guyer-Zeller †
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 9, S. 260 d
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[260 d] Adolf Guyer-Zeller †. Es ist noch nicht lange her, da konnte die „Gartenlaube“ (vgl. Jahrgang 1898, S. 728) ihren Lesern in Bild und Wort eine Schilderung bieten von dem Feste der Einweihung der ersten Strecke der Jungfraubahn. Der kühne Mann, der das Unternehmen ins Leben rief, bis zum Gipfel der Jungfrau eine Eisenbahn hinaufzuführen, erfreute sich damals noch vollster Rüstigkeit, und mit dem Gruße: „Auf Wiedersehen bei der Vollendung der Bahn im Jahre 1904“ entließ er seine Gäste nach dem Festmahl im Scheidegghotel. Es war ihm nicht vergönnt, dies heiß erstrebte Ziel zu erleben; am 2. April dieses Jahres ist Adolf Guyer-Zeller, 60 Jahre alt, in Zürich aus dem Leben geschieden. Er stammte aus einer angesehenen Familie des Züricher Oberlandes. Anfänglich beschränkte er sich auf den Betrieb einer Baumwollenfabrik in Neuthal bei Bauma. Sein unternehmender Geist fand aber daran kein Genüge. Er beteiligte sich lebhaft an der Entwicklung des Eisenbahnverkehrs in der Schweiz und spekulierte dabei mit seinem Vermögen so glücklich, daß er als Aktionär der wichtigsten Schweizer Bahnen außerordentlichen Einfluß errang. 1894 wurde er Präsident des Verwaltungsrates der Nordostbahn. Sein letztes großes Unternehmen war die Jungfraubahn. Mit außerordentlicher Energie hat er die Verwirklichung des von vielen als undurchführbar bezeichneten Planes begonnen und bis zu seinem Lebensende betrieben. Er starb an einer Lungenentzündung.