Aachener Stadtrechnungen aus dem XIV. Jahrhundert/Blide eine Wurfmaschine

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Blide, eine Wurfmaschine.

Das Hauptgeschütz blieb aber noch die Blide, (balista, balita) „antiqua blida in gramine civium“, eine große schwerfällige, wahrscheinlich sehr zerstörende Wurfmaschine. Die Aachener Blide muß einen gewissen Ruf gehabt haben, denn wir sehen aus der Rechnung, daß die Stadt Köln die Hälfte der Unkosten für dieselbe zu tragen hatte. „It. dis geit aff die halve blide, die kost darvan dat geboer der stat van Coelne, summa yr gebuyr 927 M. Coels, maicht ain gulden 338 gulden 4 S.; die ganzen Unkosten für die Blide betrugen also 672 Gulden 8 S., eine bedeutende Auslage. Das bloße Zusammensetzen und Verladen derselben kostete 96 M. 6 S., wobei 12 Zimmerleute mit ihrem Meister Proffioin 6 Tage [60] lang zu arbeiten hatten. „Du man die blide up sluych (aufschlug, zusammensetzte), in der burger gras, rechent meister Proffioin umb holtz 32 M. 10 S.“ u. s. w. Zum Transport der Blide und anderen Geräthes waren 14 Wagen mit 61 Pferden nöthig; 6 Wagen wurden in der Stadt, 4 in Eupen, 1 in Gülpen, die 4 anderen ebenfalls auswärts gemiethet; sie brauchten für Hin- und Herfahrt nebst Aufenthalt im Lager 10, die auswärtigen 11 Tage und erhielten für jedes Pferd täglich 1 M. Der Fuhrmann aber, der den Schwengel, Hebel, zur Blide fuhr, hatte 6 Pferde vorgespannt und bezog für jedes täglich 16 S. „It. Dunmois van Oepen, de den schwingel vurt, 11 dage myt 6 perden, deme perde 16 S. und 11/2 gulden ze verdrenken, summa 93 M. 6 S.“ – Die Zimmerleute mußten mit ins Lager ziehen und zwar: „Proffioin sich zwelfterum“ d. h. Proffioin mit elf anderen. Zur Ausrüstung „uprustigen“ erhielt jeder 2 M., der Meister 4, an Sold täglich 1 M. und Proffioin 2, und noch für seinen Knecht und sein Pferd täglich 1 M.; sie blieben 67 Tage aus und kosteten 938 M. „It. gaff man Proffioin zu verdrenken ind vur syn pert 31 M.“ Auch Meister Johann der Ziegelbäcker „zielbecker“ begibt „sich veirdrum“, also mit 3 Gesellen und noch mit „zwen operkneichten“ (Handlangern) ins Lager.