Aachener Stadtrechnungen aus dem XIV. Jahrhundert/Beilage XIV.

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Beilage XIV.


Brief der Aachener Geschworenen aus dem Lager von Reiferscheid. 1385. 3. September.[ER 1]


Adresse auf der Außenseite: Aen den Raidt van Aychen, unsen sunderlingen lieven herren ind vrunden.


Lyeven herren ind vrůnde. Uren bryef uns hůde mit Cloysghiin gesant hain wir wail verstanden, dåe yr*)[1] uns inne geschreven hait vil sachen, so wie uch die důncken gůedt gedoin siin, dat wir sere vůr gůedt nemen, doch id ge wiet můege, man in sal aen uns nyet anders venden, dan zů doin, so wat wir mit eren doin moegen, ind so wie die reces inne halden, die zu Coellen vur ind zů Aychen*) nåe gemacht worden eyndreichtlichen, der wir alziit manende sint, als wir bii die herren komen, doch so venden wir alle dage die herren mislich ind oneyndrechtlich, dat yn nyet wail in vůecht. Vort als yr uns geschreven hait, dat die warde solde růmen doy*) id brant in den Gůylschen her, so we uch dat gesaicht hait, de hait uch onreicht gesaicht, want id was zer nůynder ůren in den åvent dat id brant, ind id in was nyet verre van der warden, nyet als verre, als zůwers oever den korenmart, die warde was wail bestalt, ind sullen sii ouch vort wail bestellen. Vort so hadt yr*) uns zween oissen gesant, dåe van wir nyet en wisten, noch nyeman bevolen in hadden, dat mans uns gůlde of sent, wilche oissen uns hůdezedage genomen sint van den bůysrůteren bii der Sleiden zů Aychen*) wert; also hadden wir geschickt zů Wolfssiiffen intgein die oissen, die int her sicher zů brengen ind woinden sii dåe venden, want der kneicht gewarnt was zů Kestenriich van kneicht des herren van der Sleiden, dat he die oissen nyet in dreve oever Wolfssiffen ind wardit dåe des geleitz; des in hait he nyet gedoin ind hait die oissen versůymt, dar umb in sent uns egeine provancie me van dåe heyme, wir in scrivent uch. Vort e wir van diesen oissen wisten zů [95] sagen, doy hadden wir eynen jongen gevangen, de den bůesruteren int her broit solde holen, also saissen wir up unser eyns deils mit den schůtzen eyns deils ind mit vůesgengeren ind reden mit den gevangenen op den walt die buesruteren sůecken, also dat yr*) uns egein in wart, dan wir quomen in yren*) leger, dåe sii plient zů ligen, ind vonden alreleye sachen dåe, dat de lude verloren haven, dat die unse nåmen ind bråichen die loitghen, mer dar in kůnde nyemans bii komen, dan lude, die wail zů vůes woren; doy*) wir doy*) vernomen, dat die oissen verloren woren, doy*) reden die gesellen ind slůegen dat vee bii eyn vur der Sleiden, also quomen die van der Sleiden uys ind so wat sii yn macheden, dat wart yn widder, also dat den unsen bleven 5 koy*) ind 3 kalver, dat die viande gevloit hadden under den herren van der Sleiden, also dat man dat vee den dach morgen halden sal; queme yman*), des id werre, de nyet viant in were, den sůllen wirt doin widder geven, ind in queme nyeman, so sal mant den gesellen deilen, diet gehoilt haven. Vort so wat siich hudezedage irgangen hait, sullen uch die gesellen wail mit monde sagen. Vort so sůlden morgen der Greve van Blankenheim, de van Gerartsteyne, die van Toinburg ind die van Kerpen ind yr*) vrunt int her komen, die hůdezedage solden komen siin int her. So wat wir vreischen, dat sii bedingen, sullen wir uch loissen wissen; vart wail. Geschreven des sondaichs zů åvent nåe Egidii.

Van wegen der geschworenen råitzlude, die vur Riifferscheit ligen.     

  1. Bei dem Worte Aychen steht über dem A ein o, bei den andern mit *) bezeichneten Wörtern über dem y ein e.

Errata

  1. Vorlage: 5. September (Druckfehler. Siehe S. 455