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Artikel „Zehnmark, Ludwig“ von Alexander von Weilen in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 44 (1898), S. 778, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Zehnmarck,_Ludwig&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 16:57 Uhr UTC)
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Zehnmarck: Ludwig Z., Schriftsteller und dramatischer Dichter, geboren in Brünn 1751 (1753?), † zu Lemberg 1814, wirkte nach Universitätsstudien in Wien als Professor der Litteraturgeschichte und Geschichte an der Universität Olmütz und Brünn (1776–1782), lebte eine Zeit lang privat, bis er als Professor der Weltgeschichte 1784 nach Lemberg berufen wurde. Er ist der Autor zahlreicher popularphilosophischer und geschichtlicher Schriften, eines „Leitfaden der Vorlesungen über die Literaturgeschichte neuer Zeit“ (1776), eines „Handbuch der Literaturgeschichte“ (1777) etc. Als Dramatiker ist er höchst unbedeutend; ihm fehlt jede Erfindung und technische Begabung. Am meisten genannt wurde das Trauerspiel „Salvini und Adelson“, Wien 1774, unter dem Titel: „Die zween Freunde. Nach einer Erzählung des Hrn. Arnaud“, Brünn s. a. mit geänderten Personennamen, ganz nach Schablone des englischen bürgerlichen Schauspiels, den Conflict zweier Freunde um ein Mädchen mit Entführung und italienischen Banditen treu nach der Emilia Galotti behandelnd und mit dem Gange zum Schaffote endigend. Auch Diderot’s Natürlicher Sohn ist viel benutzt. Mit Recht verurtheilt die Allg. deutsche Bibliothek (Bd. 24, S. 87 ff.) das Stück unbedingt. Im Fahrwasser Weiße’s plätschern die witzlosen Lust- und Singspiele, gelegentlich erscheinen Motive des Sturms und Drangs wie der Guckkasten in „Die Reisenden in Salamanca“ (Brünn s. a.), die Wiener Zauberoper wird schlecht nachgeahmt in „Was erhält die Männer treu?“ (Wien 1780, angeblich auf dem Nationaltheater gespielt).

Wurzbach 59, 272. — Goedeke 5², 317.