ADB:Zach, Anton Freiherr von
Graf Wurmser (1796). Nach dem Frieden von Campo Formio in den Generalstab eingetheilt, leitete Z. 1798 die Aufnahme der neuerworbenen venetianischen Provinzen und kam bei Beginn des Feldzuges von 1799, inzwischen Oberstlieutenant (1793) und Oberst (1795) geworden, zur Armee nach Italien als Chef des Generalstabes Kray’s, mit welchem er die Erfolge bei Legnago und Magnano theilte. Am 9. Juni 1799 zum Generalmajor befördert, leitete Z. vom 5. bis zum 27. Juli die Belagerung von Mantua und trat nach der Verwundung des Generals Marquis Chasteler an dessen Stelle als Chef des Generalstabes der österreichisch-russischen Armee. Für seine Leistungen in der Schlacht bei Novi wurde Z. das Ritterkreuz des Maria Theresienordens, für jene in der Schlacht bei Genola (4. Nov. 1799) eine lebenslängliche Personalzulage verliehen. Die von Z. getroffenen Einleitungen zur Schlacht von Marengo (14. Juni 1800) erwiesen sich in der Folge als durchaus richtig und zweckmäßig, und nicht ihm kann die Schuld beigemessen werden, wenn das Schlußergebniß eine Niederlage der Kaiserlichen war. Z. selbst gerieth in der Schlacht an der Spitze der Truppen, die er dem General Desaix entgegengeworfen hatte, in Kriegsgefangenschaft, aus welcher zurückgekehrt, er zum Chef der Mappirungsabtheilung im Venetianischen bestimmt [401] wurde. Unter seiner Leitung entstand eine vortreffliche Karte des Herzogthums Venedig in vier Blättern. Den Feldzug des Jahres 1805 machte Z., am 1. September jenes Jahres zum Feldmarschalllieutenant befördert, als Generalquartiermeister der Armee des Erzherzogs Karl in Italien mit, nach dem Feldzuge wurde er, am 9. Januar 1806, Gouverneur von Triest und für seine Verdienste auf diesem Posten durch die Inhaberschaft des Infanterieregiments Nr. 15 und das Commandeurkreuz des 1808 neu gestifteten Leopoldordens ausgezeichnet. Im Feldzuge des Jahres 1809 commandirte Z. ein kleines Corps in Italien, mit welchem er vor den überlegenen Streitkräften Macdonald’s von Palma nuova über den Isonzo, Prewald, Adelsberg nach Kroatien zurückwich, wo er sich mit dem Corps des Banus FML. Graf Gyulai vereinigte. Nach dem Schönbrunner Frieden leitete Z. die Regulirung der Grenzen der an Frankreich abgetretenen Provinz Illyrien, wurde dann Festungscommandant in Olmütz, wo er sich 1813 große Verdienste um die Aufstellung der Landwehr erwarb. Am 1. März 1825 trat er mit dem Titel eines Feldzeugmeisters in den Ruhestand. Z., der bereits am 6. Februar 1801 in den ungarischen Freiherrnstand erhoben worden war, ist am 22. November 1826 in Graz gestorben. Von seinen militärwissenschaftlichen Werken waren insbesondere die „Vorlesungen über die Feldbefestigung, Angriff und Vertheidigung“, dann seine „Elemente der Manövrirkunst“ lange Zeit hochgeschätzt.
Zach: Anton Freiherr von Z., k. und k. Feldzeugmeister, geboren am 14. Juni 1747 zu Pest als Sohn des angesehenen Arztes Josef Z., erhielt seine erste militärische Ausbildung in der Ingenieurakademie in Wien, die er am 16. Juli 1765 als Cadet des Geniecorps verließ. Im J. 1770 als Fähnrich zum Infanterieregimente Nr. 56 versetzt, in welchem er nach vier Jahren zum Unterlieutenant vorrückte, kam Z. bald darauf in den Generalquartiermeisterstab, da seine Kenntnisse in den mathematischen Wissenschaften Aufmerksamkeit erregt hatten. Bei Ausbruch des Krieges von 1778 gegen Preußen wurde Z. als Oberlieutenant in das Pioniercorps versetzt und nach Beendigung des Krieges als Professor der Befestigungskunst und der höheren Mathematik in die Wiener-Neustädter Militärakademie berufen, in welcher Verwendung er 1783 Hauptmann wurde. In dem Kriege gegen die Pforte zeichnete sich Z. besonders bei der Belagerung von Belgrad aus und kehrte, 1789 Major geworden, nach dem Feldzuge wieder in die Akademie zurück. Im J. 1793 mit der Errichtung eines Pioniercorps betraut, leistete Z. mit dieser Truppe vorzügliche Dienste, namentlich bei der Erstürmung der Mainzer Linien (Oct. 1795) und bei der berühmt gewordenen Vertheidigung Mantuas durch FM.- Acten des k. und k. Kriegs-Archivs. – Oesterr. Militär-Zeitschrift 1829, Bd. II, 192 ff. – Hirtenfeld, Der Maria Theresienorden I, 553 f. – Hüffer, Quellen z. Gesch. d. Zeitalters d. französ. Revolution, II. Bd.