ADB:Wyttenbach, Friedrich Anton
J. H. Wyttenbach), erhielt in Trier den ersten Unterricht von Christian Ruben, neigte sich 1829 in Düsseldorf zur historischen Richtung, wendete aber, 1832 wieder in seiner Heimath, alle Aufmerksamkeit auf die zahlreichen Denkmale der römischen und altdeutschen Baukunst, zur Architekturmalerei; eine Ansicht des schönen Portals der Liebfrauenkirche erwarb die Großherzogin Stephanie von Baden. Von dieser Thätigkeit, welche er 1834 in München noch fortsetzte, ging W. auf das theilweise schon in Düsseldorf geübte Studium des Thierlebens über, worin er überraschende Erfolge durch charakteristische Auffassung und lebendigen Humor, namentlich durch seine Hunde- und Affenstücke nach dem Vorgange des Radirers Johann Adam Klein erreichte. Die Motive sammelte W. auf Jahrmärkten, in Gauklerbuden und Thiertheatern; auch mit trefflichen Jagdbildern fesselte er, selbst ein leidenschaftlicher Jäger, seine Beschauer. Darunter ein in einem alten Schuppen mit aufgeputzten Hunden und Affen sein Brot theilender „Savoyardenjunge“ (1838); „Der treue Wächter“ (nach Chamisso’s Gedicht); eine Scene aus dem ehemaligen Münchener „Jakobi-Dult“-Getriebe (1858) mit Vorstellungen in offenen Buden, im Hintergrunde die sog. Herzog-Max-Burg mit den Frauenthürmen (1838, Neue Pinakothek); „Todtes Wild“ (1844); der Künstler, im Stalle Studien malend. Zwei Blätter sind heute noch von Sammlern und Kunstfreunden gesucht: „Eine Hasenfamilie während der Schonzeit“ (Radirung) und wie ein kluger, die Thürklinke öffnender Pudel alle nicht maulkorbtragenden, von der Polizei inhaftirten Hunde aus ihrer Gefangenschaft befreit, die nun in freudeheulender Meute in die Freiheit stürmen (Lithographie von Köhler).
Wyttenbach: Friedrich Anton W., Architektur- und Thiermaler, geboren am 20. Februar 1812 zu Trier, † am 9. November 1845 ebendaselbst (Sohn des Gymnasialdirectors- Vgl. Kunstvereinsbericht 1845, S. 58. – Nagler, 1852. XXII, 161 und dessen Monogrammisten, 1879. V, 306 (Nr. 1520). – Maillinger, 1876. II, 3972 ff. – Seubert, 1879. III, 618. – Singer, 1901. V, 134. – Fr. v. Bötticher, 1901. II, 1043.