ADB:Wit, Jakob de
Rubens in der dortigen Jesuitenkirche zu copiren. Da die Kirche im J. 1718 [553] abbrannte, so gewannen seine Copien ein erhöhtes Interesse. Sie wurden nachmals im J. 1751 von Jan Punt in Kupfer gestochen. Nach seiner Rückkehr nach Amsterdam im J. 1718 verlegte sich W. hauptsächlich auf die Grau in Grau gehaltene Decorationsmalerei, die Steinreliefs nachahmte und diese vortäuschen wollte, und brachte es auf diesem Gebiete zu großem Ruf. Seine Hauptwerke in diesem Genre kann man in den Sälen des ehemaligen Amsterdamer Rathhauses, der heutigen königlichen Residenz, sehen. Proben seiner Kunst finden sich in den Galerien zu Kassel, Dresden, Amsterdam, Rotterdam und Haarlem, sowie in der des Fürsten Liechtenstein zu Wien. Als Radirer zeichnete er sich durch Schöpfung allegorischer Gruppen und anmuthiger Kinderbacchanale aus.
Wit: Jakob de W., Maler, wurde im J. 1695 in Amsterdam geboren und starb daselbst am 12. November 1754. Seinen ersten Unterricht in der Kunst erhielt er von Albert van Spiers in Amsterdam. Mit dem dreizehnten Jahre kam er nach Antwerpen, wo er bei seinem Oheim und Namensvetter, dem Kunst- und Weinhändler Jakob de Wit, Unterkommen fand und Schüler des Jakob van Hal wurde. Als er achtzehn Jahre alt geworden war, fing er an selbständig zu radiren, weshalb er in Antwerpens Lucasgilde aufgenommen wurde. Er benutzte seinen Aufenthalt in Antwerpen, um die Gemälde von- Vgl. F. J. v. d. Branden, Geschiedenis der Antwerpsche Schilderschool. Antwerpen 1885. S. 1212–1215. – A. Woltmann u. K. Woermann, Geschichte der Malerei. Leipzig 1888. III, 1000, 1001. – J. E. Wessely, Geschichte der graphischen Künste. Leipzig 1891. S. 246.