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Artikel „Windprecht, Sebastian“ von Ludwig von Hörmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 43 (1898), S. 422–423, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Windprecht,_Sebastian&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 11:44 Uhr UTC)
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Band 43 (1898), S. 422–423 (Quelle).
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Windprecht: Sebastian W. („der blinde Basti“). Am Weberhause in Augsburg sah man viele Jahre einen blinden Mann, welcher als Antiquar alle Bücher seines Lagers kannte, mit seltener Geschicklichkeit Bücher kaufte, rangirte, verkaufte und seine zahlreichen Kunden sofort an der Stimme erkannte. So [423] ein fleißiger Kunde desselben war mehrere Jahre auch Hanibal della Ganga (nachmals Papst Leo XII.), der sich damals in Augsburg aufhielt. Obschon blind, besuchte W. doch als Knabe die Schule und zog großen Nutzen daraus; er lernte später die Weberei und Musik (mehrere Instrumente) als Autodidact sehr tüchtig. Ebenso hatte er, vom Kleinen anfangend, das Bücherantiquariat von sich selbst gelernt und darin eine bewunderungswürdige Einsicht und Gewandtheit erlangt. Dabei war Jedermann dem verständigen, freundlichen und heitern „blinden Basti“ gewogen. Zwei Mal verheirathet, hinterließ W. seiner Familie sein Geschäft, welches sein Sohn Josef W. in größerem Stile fortführte. Der am 28. Juli 1837, 70 Jahre alt, verstorbene „blinde Basti“ hat schon damals manche nekrologische Berücksichtigung erhalten und steht noch in gutem Andenken bei Vielen.