ADB:Weingärtner, Sigismund
Friedrich Beurhaus, die wol genannt sind, es wirklich verfaßt haben, ist bisher nicht nachgewiesen. Das Lied selbst ist, nach Mützell und Wackernagel, zuerst in Melchior Vulpius’ Gesangbuch von 1609 gedruckt; nach Bode findet es sich schon in den 766 Geistlichen Psalmen u. s. w. (Nürnberg 1607). – Uebrigens wissen wir auch von Sigismund W. nichts als den Namen; er soll Prediger „in oder bei Heilbrunn“ gewesen sein, aber weder in oder bei dem schwäbischen Heilbronn noch in oder bei dem fränkischen Heilsbronn hat man ihn bisher gefunden. Das ihm wol mit Recht zugeschriebene, oben zuerst genannte Lied, von dem der erste bekannte Druck sich in der erwähnten, 1607 zu Nürnberg gedruckten Liedersammlung befindet, wo auch der Name W. als Dichters desselben schon genannt ist, hat unsers Wissens eine weitere Verbreitung nicht gefunden.
Weingärtner: Sigismund W., auch Weingartner genannt, hat nach dem Nürnberger Gesangbuch von 1611 ein geistliches Lied: „Auf Jesum Christ steht all mein Thun“ gedichtet. Im Register ist es mit S. W. bezeichnet, welche Buchstaben vor dem Register durch Sigismund Weingärtner erklärt sind. Nun folgt in dem Register auf das bezeichnete das bekannte Lied: „Auf meinen lieben Gott trau ich in aller Noth“, für welches kein Dichter genannt ist, und dieser Umstand hat veranlaßt, daß seit 1639 auch dieses ungleich bekanntere und berühmtere Lied W. zugeschrieben ward, – was ein reines Mißverständniß ist. Der Dichter dieses vortrefflichen und allgemein verbreiteten Liedes ist bis jetzt unbekannt geblieben, denn auch daß Johann Oldenberger oder- Koch, Geschichte des Kirchenlieds u. s. f., 3. Aufl., Bd. 2, S. 300. – Mützell, Geistliche Lieder III, 974. – Wackernagel, Das deutsche Kirchenlied I, 655; V, 433. – Fischer, Kirchenliederlexikon, 1. Hälfte, S. 52, und Supplement zur 1. Hälfte, S. 15. – Goedeke, 2. Aufl., II, 198, Nr. 121. – Bode, Quellennachweis, S. 324, Nr. 645.