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Artikel „Weickum, Karl Franz“ von Friedrich Lauchert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 55 (1910), S. 10–11, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Weickum,_Karl_Franz&oldid=- (Version vom 13. November 2024, 08:50 Uhr UTC)
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Weickum: Karl Franz W., katholischer Theologe, geboren am 1. Juli 1815 zu Boxberg in Baden, † am 20. Februar 1896. W. war der Sohn einer protestantischen Beamtenfamilie; er besuchte 1828–33 das Gymnasium zu Wertheim, 1833–34 zu Aschaffenburg. 1834 trat er zur katholischen Kirche uber. Er studirte dann katholische Theologie 1835–38 zu Würzburg, 1838–40 zu Freiburg i. Br. und wurde am 5. September 1840 zum Priester geweiht. Hierauf wirkte er an verschiedenen Orten in der Seelsorge, als Vicar in Ladenburg, Feudenheim bei Mannheim, Rheinsheim, 1843 in Rastatt; 1845 wurde er Pfarrer in Ziegelhausen bei Heidelberg, 1849 Hausgeistlicher in der Heil- und Pflegeanstalt Illenau, 1853 Pfarrer in Beuern und Hausgeistlicher des Klosters Lichtenthal bei Baden; 1861 Domcapitular zu Freiburg i. Br., bis 1866 zugleich Pfarr-Rector der Münsterkirche, am 4. Januar 1886 Domdecan; während der Sedisvacanz nach dem Tode des Erzbischofs Orbin (April bis September 1886) war er Erzbisthumsverweser; 1886 Apostolischer Protonotar und päpstlicher Hausprälat. Auf socialem Gebiete war er als Diöcesanpräses der katholischen Gesellenvereine (seit 1869) thätig.

Von Weickum’s schriftstellerischer Thätigkeit seien – mit Uebergehung kleinerer Gelegenheitsschriften – zunächst die theologischen und erbaulichen Schriften genannt; „Das hl. Meßopfer, dessen Inhalt und Feier in der katholischen Kirche. Ein Handbuch für Prediger und Katecheten sowie zur allgemeinen Erbauung und Belehrung“ (Schaffhausen 1865); „Kloster-Reden“ (Schaffhausen 1858); „Beata quae credidisti. O selig die du geglaubt hast! 31 Betrachtungen über das apostolische Symbolum für die Maiandacht“ (Paderborn 1872; 3. Aufl. 1896); „Anleitung zum Katechisiren“ (3. Aufl. Ingenbohl 1882). Ferner: „Bernhard der Heilige, Markgraf von Baden; ein Lebensbild“ (Baden 1858). Seine schöne dichterische Begabung stellte er vorzugsweise in den Dienst des religösen Volkstheaters: „Dramatische Bilder“ [11] (Augsburg 1861; 2. Aufl. 1884); „Kolumbus“ (Freiburg i. Br. 1873); „Der Feuerofen in Babylon“ (ebd. 1879); „Die Heilung des Blindgeborenen“ (ebd. 1882); „Petrus und Kornelius“ (ebd. 1887); „Weihnachtsspiele“ (ebd. 1880; 2. Aufl. 1890; 3. Aufl. 1896); u. a. Außerdem ist noch zu nennen: „Erinnerungsblüthen von Rom. Ein Sonettenkranz“ (Freiburg 1876).

Zum Gedächtniß an Prälat und Domdekan Karl Franz Weickum; Freiburger Katholisches Kirchenblatt, 40. Jahrgang 1896, Nr. 8, 10–13, 15–19. – Freiburger Diöcesan-Archiv, N. F. Bd. 1 (der ganzen Reihe Bd. 28; 1900), S. 278 f. – Badische Biographien, V. Theil (Heidelberg 1906), S. 800–803 (J. Mayer). – A. F. Muth, Der dramatische Dichter K. F. Weickum; Histor.-polit. Blätter, 94. Bd. 1884, S. 72–80.