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Artikel „Wachter, Georg“ von Paul Tschackert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 426, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wachter,_Georg&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 01:54 Uhr UTC)
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Wachter: Georg W., evangelischer Geistlicher, † nach 1732. W. ist als langjähriger Superintendent zu Memmingen in Württemberg und als theologischer Schriftsteller im ersten Drittel des achtzehnten Jahrhunderts bekannt geworden. Er wurde zu Memmingen, wo auch sein Vater Superintendent war, im J. 1652 geboren. Seine theologische Bildung empfing er auf verschiedenen Universitäten: er ging 1670 nach Tübingen, 1673 nach Straßburg, 1677 nach Leipzig und 1679 nach Wittenberg. 1682 wurde er Prediger zu Woringen, einem Memmingschen Dorfe, 1687 in der Stadt Memmingen; hier erhielt er 1703 die Superintendentur, in welcher er 1732 sein 50jähriges Amtsjubiläum feierte. Noch in seinem hohen Alter erfreute er sich solcher geistigen Regsamkeit, daß er selbst noch wenige Jahre vor diesem Jubiläum die „rabbinische“ Sprache, und zwar in kurzer Zeit erlernte.

Seine Schriften sind: „Christliche Glaubenslehre und Lebens-Pflichten“ (Augsburg 1714); „Prediger Salomonis aus dem Grundtext übetsetzt“ (ebd. 1724). Sodann anonym: „Augenscheinliche Erweisung, daß Gottfried Arnold Theodoti Fragmentum de Valentianis weder verstanden noch getreulich übersetzt habe, samt dienstfreundlicher Bitte durch G. W. E. M.“ [Georg Wachter, Ephorus Memmingensis]. – „Vorstellung vieler vorsätzlichen Verfälschungen Arnolds.“

Vgl. Jacob Ehrhart, Vermischte Gedancken von Jubilaeis auf das Jahr 1732, in welchem Herr Georg Wachter sein Amtsjubiläum begeht, nebst dessen Lebenslauf und Schriften. Memmingen 1732 (7 Bogen). Auszug daraus in Unschuldige Nachrichten, Jahrg. 1732, S. 502 und 503. – Ueber die Anonyma vgl. Mylius, Biblioth. Anonymor. p. 1225. – Zedler, Universal-Lexikon. Bd. 52 (1747), S. 346.