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Artikel „Volumier, Johann Baptist“ von Robert Eitner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 282–283, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Volumier,_Johann_Baptist&oldid=- (Version vom 24. April 2024, 23:55 Uhr UTC)
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Volumier: Jean Baptiste V., auch Woulmyer geschrieben, ein in französischer Schule gebildeter, einst sehr geschätzter Violinist, der um 1677 in Spanien geboren sein soll. Gerber bezeichnet ihn als Franzosen und Fétis als Belgier. Sowohl sein Name als seine Kunstrichtung deuten weit mehr auf Frankreich wie Spanien hin. Auf sicheren Boden treten wir erst durch seine am 22. November 1692 erfolgte Anstellung als Violinist an der kurfürstlichen Hofcapelle [283] zu Berlin. Unter dem prachtliekenden Kurfürsten Friedrich III., späteren Könige von Preußen, fand er reichlich Gelegenheit, sein Talent als Violinist glänzen zu lassen, auch soll er, wie Mattheson versichert, Arien, Entrées und Tänze zu Opern und Balletten componirt haben, doch läßt sich bis jetzt noch keine Composition von ihm nachweisen. Seine Stellung in Berlin wird als „Maitre de Concert“, Hoftanzmeister und Dirigent der kgl. Tanzmusik bezeichnet, die er bis 1706 inne hatte. Die Dresdener Hofcapelle winkte zu damaliger Zeit jedem Musiker als Eldorado, und so sehen wir auch V. dahin ziehen, wo er am 28. Juni 1709 durch Rescript zum Concertmeister ernannt wird. Am 9. October 1720 wird seine Anstellung erneuert (sächsisches Haupt-Staatsarchiv). Sein Gehalt betrug 1200 Thlr. Fürstenau berichtet, daß ihn die Zeitgenossen für einen vorzüglichen Geiger hielten, auch componirte er in Dresden viele Ballettmusik, die aber beim Brande im siebenjährigen Kriege wie vieles Andere vernichtet wurde. Er starb zu Dresden am 7. October 1728.

Schneider, Geschichte der Oper zu Berlin S. 25 und Beilage S. 50. – Fürstenau, Beiträge zur Geschichte der kgl. Capelle S. 114 u. 129 und zur Geschichte der Musik und des Theaters zu Dresden, 2. Bd. S. 64 ff.