ADB:Voigt, Friedrich Siegmund

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Voigt, Friedrich Siegmund“ von Ernst Wunschmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 204, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Voigt,_Friedrich_Siegmund&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 06:55 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Voigt, Friedrich
Nächster>>>
Voigt, Georg
Band 40 (1896), S. 204 (Quelle).
Friedrich Siegmund Voigt bei Wikisource
Friedrich Siegmund Voigt in der Wikipedia
Friedrich Siegmund Voigt in Wikidata
GND-Nummer 117471704
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|40|204|204|Voigt, Friedrich Siegmund|Ernst Wunschmann|ADB:Voigt, Friedrich Siegmund}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117471704}}    

Voigt: Friedrich Siegmund V., geboren zu Gotha am 1. October 1781, † zu Jena am 10. December 1850, als Geh. Hofrath, Professor der Medicin und Director des botanischen Gartens, hat sich um die Bekanntmachung und Einführung des natürlichen Pflanzensystems in Deutschland verdient gemacht. In einer tabellarischen Zusammenstellung: „Darstellung des natürlichen Pflanzensystems von Jussieu nach seinen neusten Verbesserungen“ vom Jahre 1806 legte er die Grundzüge dar und benutzte es dann weiter in seinem Lehrbuche, das in erster Auflage unter dem Titel: „System der Botanik“ 1808 und in zweiter, umgearbeiteter Ausgabe als „Lehrbuch der Botanik“ 1827 erschien. Gleichzeitig war V. einer der ersten, welcher Goethe’s Metamorphosenlehre nicht nur in seinen Vorlesungen als anerkannte Lehre vortrug, sondern auch in seinen Schriften vertheidigte. Freilich gelang ihm eine tiefere Einsicht in das Wesen dieser Lehre ebenso wenig, wie vielen seiner botanischen Zeitgenossen; vielmehr schloß er sich jener sogenannten naturphilosophischen Richtung unter den Botanikern an, welche unter nichtssagenden Wortklaubereien und Begriffsbestimmungen den wissenschaftlichen Kern der Lehre eher verdunkelten, als klar stellten oder gar vertieften. Außer den erwähnten Arbeiten schrieb V. noch ein zwei Mal aufgelegtes „Handwörterbuch der botanischen Kunstsprache“ 1803 und 1824, ferner: „Catalogus plantarum, quae in hortis ducalibus botanicis Jenensi et Belvederensi coluntur“ 1812, sodann eine „Flora des botanischen Gartens zu Jena“ 1819 und ein zweibändiges Werk: „Handbuch der praktischen Botanik, enthaltend die Geschichte, Beschreibung und Anwendung sämmtlicher in Deutschland wildwachsenden und in den Gärten und Gewächshäusern cultivirten Pflanzen“ 1850.

Flora 1851. – Wigand, Kritik und Geschichte der Lehre von d. Metamorphose, 1846. – Pritzel, Thes. lit. bot.