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Artikel „Verle, Hieronymus“ von Jacob Cornelis van Slee in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 398, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Verle,_Hieronymus&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 08:41 Uhr UTC)
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Verle *): Hieronymus V. (Verlenius, Vairlenius, Verlensis), römisch-katholischer Theolog, im Anfange des 16. Jahrhunderts zu Herzogenbusch geboren. Dort erhielt er auch seinen ersten Unterricht an der Fraterschule von den berühmten Lehrern Johann Despautere und Macropedius und studirte nachher Theologie zu Löwen, wo er als Licentiat promovirte. 1550 trat er an der obengenannten Schule seiner Vaterstadt als Lehrer der lateinischen und griechischen Sprache auf und wirkte hier erfolgreich bis ihm 1556 der theologische Unterricht an der Maltheser-Commanderie zu Utrecht übertragen wurde. Bald finden wir ihn auch als Prediger an der St. Jacobskirche zu Utrecht erwähnt, bis 1566 die Religionsänderung dort stattfand, und V. nun zu Harlem ein Canonicat an der St. Bavokirche erhielt. Dort fungirte er auch seit 1571 als bischöflicher Vicar und Poenitentiar unter Godfried v. Mierlo, war aber genöthigt, als Harlem vom spanischen Könige abgefallen war, nach Wyk-by-Duurstede auszuwandern; er fand aber auch hier keine Ruhe. Von seinen letzten Lebensjahren – er starb am 17. August 1586 zu Harlem, wohin er insgeheim zurückgekehrt war – fehlen die Nachrichten. Als Philolog hat er sich einen gelehrten Namen erworben durch eine Ausgabe des „Enchiridion Epicteti, stoici nobilissimi et sanctissimi, H. Verlensi interprete, adjectus per eundem scholiis breviusculis in locos aliquot obscuriores“ (1543). Der neuen Ausgabe, die 1550 zu Antwerpen erschien, fügte er noch die „Epistola Hippocratis de risu Democriti, fragmentum Xenophontis de sui cognitione ex libro IV de dictis et factis Socratis“ hinzu. V. zeigt sich als ein freisinniger Humanist. Später, da er im geistlichen Amt stand, war er weniger nachgiebig und mild, ohne doch eben streitsüchtig zu sein, wie die von ihm verfaßten „Commentariorum libri tres in omnes Psalmos Davidicos“ (Lov. 1558) und die „Epistolae D. Ignatii, Archiepiscopi Antiochiae et Martyris, Graece cum Latina interpretatione et brevissimis in eas scholiis“ (Antw. 1566 und 1588) erweisen.

Pacquot, Mém. litér. II p. 144 sv. – Glasius, Godg. Ned. – van der Aa, Biogr. Woordenb. u. s. w.

[398] *) Zu Bd. XXXIX, S. 623.