ADB:Ulmer, Johann Konrad (Kupferstecher)

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Ulmer, Johann Konrad“ von Adolf Leonhard Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 210, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ulmer,_Johann_Konrad_(Kupferstecher)&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 11:49 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Ulner, Hermann
Band 39 (1895), S. 210 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Conrad Ulmer in der Wikipedia
Johann Conrad Ulmer in Wikidata
GND-Nummer 141567597
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|39|210|210|Ulmer, Johann Konrad|Adolf Leonhard Lier|ADB:Ulmer, Johann Konrad (Kupferstecher)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=141567597}}    

Ulmer: Johann Konrad U., Kupferstecher, wurde im J. 1783 zu Beroldsheim als Sohn eines Geistlichen geboren. Von Jugend auf Neigung für die Kunst verrathend, erhielt er in Ansbach durch den Professor Naumann den ersten Zeichenunterricht. Aelter geworden, kam er auf die Akademie nach Augsburg, wo er sich der Kupferstecherkunst zuwandte. Sein eigentlicher Lehrer aber wurde Johann Gotthard Müller in Stuttgart. Von dort aus begab er sich nach Paris, wo er zwölf Jahre lang blieb. Während dieser Zeit stach er für das „Musée Napoleon“ die Halbfigur eines jungen Mannes, genannt „der Bürgermeister“, nach A. van Dyck und die „Preisvertheilung“ nach Bart. van der Helst (1812), während er auf eigene Rechnung die „Madonna della Sedia“ nach Raphael, die „H. Cäcilie“ nach Mignard und das Selbstporträt des Carlo Dolce ausführte. Diese Blätter, unter denen namentlich die „Preisvertheilung“ geschätzt wird, machten U. bekannt. Er erhielt im J. 1818 einen Ruf als Professor der Kupferstecherkunst an das Städel’sche Institut in Frankfurt a. M., wo er sich am 26. August 1820 in einem Anfall von Melancholie selbst tödtete. Er hinterließ zwei unvollendete Platten: „den Triumph der Religion“ nach Le Sueur und „Maria mit dem Kinde“ nach Raphael’s „Madonna di S. Sisto“, die C. Piotti vollendete.

Vgl. G. K. Nagler, Neue allgem. Künstlerlexikon XIX, 224–226. München 1849. – Ph. Friedr. Gwinner, Kunst und Künstler in Frankfurt a. M. Frankf. a. M. 1862. S. 402, 403. – A. Andresen, Handbuch für Kupferstichsammler II, 624, 625. Leipzig 1873. – A. Apell, Handbuch für Kupferstichsammler. Leipzig 1880. S. 437. 438. – Ch. Le Blanc, Manuel de l’amateur d’estampes IV, 67. Paris o. J.