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Artikel „Troschel, Julius“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 38 (1894), S. 650, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Troschel,_Julius&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 06:48 Uhr UTC)
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Troschel: Julius T., Bildhauer, wurde in Berlin geboren. Er gehörte seit dem Jahre 1821 als Schüler der Werkstatt Rauch’s an, in der er eine Anzahl von Werken, die zu den besten Erwartungen berechtigten, ausführte, z. B. eine Büste der Tänzerin Elßler. Auf der Berliner Kunstausstellung im Jahre 1826 erschien er mit einem Entwurf zu einer Statue Lessing’s. Im Jahre 1833 erhielt er den großen Preis der Sculptur für ein Basrelief, das den Kampf des Odysseus gegen die Freier darstellte. Mit dem Preis war ein Reisestipendium für Italien verbunden, mit dessen Hülfe er sich im Jahre 1834 nach Rom auf den Weg machte. Er verheirathete sich hier mit Vittoria Buti und behielt seitdem dauernd seinen Wohnsitz daselbst. Sein Feld war die Bearbeitung antiker Stoffe und namentlich die Pflege des idealen Genres. Doch leistete er auch Bedeutendes in der Portraitsculptur. Unter anderen fertigte er eine Büste des Papstes Pius IX., die von König Friedrich Wilhelm IV. angekauft wurde und gegenwärtig im Hohenzollernmuseum in Berlin aufbewahrt wird. In Rom schmückte er den Palast des Herzogs Torlonia mit vierzehn Basreliefs, die die Thaten des Kaisers Trajan nach Dio Cassius darstellen. Er starb zu Rom am 27. März 1863.

Vgl. G. K. Nagler, Neues allgemeines Künstler-Lexikon. München 1849. XIX, 121–122. – Fr. Müller, Die Künstler aller Zeiten und Völker. Stuttgart 1864. III, 709. – Friedrich und Karl Eggers, Christian Daniel Rauch. Berlin 1877. II, 287–289 und an zahlreichen anderen Stellen, die das Register zum 5. Bande ausführt.