ADB:Tourtual, Kaspar Theobald

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Artikel „Tourtual, Kaspar Theobald“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 38 (1894), S. 487, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Tourtual,_Kaspar_Theobald&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 11:59 Uhr UTC)
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Tourtual: Kaspar Theobald T., tüchtiger Anatom, als Sohn des Arztes Karl Florens T. am 1. September 1802 in Münster geboren, studirte in seiner Vaterstadt, sowie seit 1820 in Göttingen und Berlin Medicin. Am letztgenannten Orte wurde er 1823 mit seiner Schrift „De mentis circa visum efficacia“ Doctor, machte dann eine wissenschaftliche Reise nach Paris und Süddeutschland und erhielt 1825 eine Stelle als Repetitor der Anatomie und Physiologie bei der medicinisch-chirurgischen Lehranstalt seiner Vaterstadt, wo er auch die chirurgische Klinik abhielt und über Chirurgie las. 1830 wurde er zum Lehrer der Anatomie, 1831 auch der operativen Chirurgie und zum Director der chirurgischen Klinik, sowie des anatomischen Museums ernannt. Nebenher bekleidete er seit 1830 nach und nach die Aemter eines Hülfsarbeiters, Medicinalassessors (seit 1833) und Medicinalraths (seit 1838) beim Provinzial-Medicinalcollegium in Münster. Von 1832–49 war T. Arzt an der Strafanstalt und dem Inquisitoriat daselbst. Nachdem 1849 die medicinische Lehranstalt in Münster aufgehoben worden war, widmete er sich ausschließlich seinen Aemtern in der Verwaltung (mit dem Titel eines Regierungs- und Medicinalraths) und führte auch die Aufsicht über das anatomische Theater. T., der am 15. Mai 1865 starb, war ein tüchtiger Forscher auf den Gebieten der Anatomie und Physiologie. Ein bis zum Jahre 1844 reichendes Verzeichniß seiner litterarischen Leistungen findet sich in Callisen’s medicinischem Schriftstellerlexikon (XIX, 333 u. XXXIII, 54). Hierzu kämen noch „Neue Untersuchungen über den Bau des menschlichen Schlund- und Kehlkopfs mit vergleichend-anatomischen Bemerkungen“ (Leipzig 1846), „Der Pflugschaarknorpel, seine Ernährungsgefäße und seine Rückbildung“ (Med. Correspondenzblatt rhein. u. westfälischer Aerzte 1845) und verschiedene andere Publicationen in Casper’s Vierteljahrsschrift und Müller’s Archiv, welche die unten citirte Quelle mittheilt. Bemerkenswerth ist T. noch als Autor einer neuen Athemprobe, über die er in einem Aufsatz in Henke’s Zeitschrift für gerichtliche Medicin: „Begründung einer aërostatischen Athemprobe“ referirt.

Biogr. Lexikon etc. V, 707.