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Artikel „Taxis, Simon von“ von Josef Rübsam in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 522–523, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Taxis,_Simon_von&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 20:45 Uhr UTC)
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Taxis: Simon v. T., der jüngste Bruder des kaiserlichen Generaloberstpostmeisters Johann Baptista (S. 496), begegnet uns zuerst als Couriermeister König Philipp’s I. von Spanien und unterstützte als solcher gleich seinen Brüdern den Franz v. Taxis (S. 488) bei der Leitung der von diesem ins Leben gerufenen Posten. Später fiel ihm die Verwaltung des kaiserlichen Postamts zu Mailand zu, in dessen Besitz er von Karl V. am 5. November 1536 bestätigt wurde. Bereits im J. 1535 erhielt er nach dem Tode des Don Antonio di Leyva, Fürsten von Ascoli, das Commando am Tosathor daselbst. Am 9. Febr. 1542 kam zwischen Simon einerseits und seinem Neffen, dem kaiserlichen Generaloberstpostmeister Franz, und dem spanischen correo mayor Raimund (s. unter Johann Baptista, Generaloberstpostmeister) andererseits ein Abkommen zu Stande, welches den Umfang der Postbereiche eines jeden abgrenzte und die Vertheilung des Portos regelte. Simon v. T. hatte als kaiserlicher Postmeister von Mailand die Verbindung mit Trient, Como, Piemont, Genua, Piacenza, Bologna, Florenz, Rom und Neapel aufrecht zu erhalten. Der Gesammtaufwand für die Posten im Bereiche des Herzogthums Mailand betrug im J. 1545 monatlich 1252 libras 16 sueldos. Simon ist der Stammvater des mailändisch-römisch-neapolitanischen Zweiges der Familie Taxis. Seine Nachkommen, welche am 21. Januar 1619 zu Marquis von Paullo und später in den Fürstenstand erhoben [523] wurden, behielten die Verwaltung der römischen Posten bis dieselben vom Fürsten Michael II. durch Vertrag vom 16. Mai 1760 dem kaiserlichen Aerar überlassen wurden.

Chifletius, 217 ss. – Carlo Lellis, Discorsi delle famiglie nobili del regno di Napoli I, 423. In Napoli 1654. – Anales de las ordenanzas de correos de España I, 1. Madrid 1879. – I Diarii di Marino Sanuto XXVII, 69. Venezia 1890. – Hopf, Historisch-genealogischer Atlas I, 435.