ADB:Taufkirchen-Engelburg, Franziska Gräfin von

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Artikel „Tauffkirchen-Engelburg, Franziska Gräfin von“ von Max Mendheim in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 453, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Taufkirchen-Engelburg,_Franziska_Gr%C3%A4fin_von&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 05:50 Uhr UTC)
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Tauffkirchen: Franziska Gräfin v. T.-Engelburg, Schriftstellerin, wurde am 28. Juni 1802 als Tochter des königl. bair. Regierungsrathes Freiherrn v. Seefried auf Buttenheim und dessen Gattin Luise, einer Tochter des Grafen Julius v. Soden, geboren. Unter dem Einflusse ihrer vortrefflichen Mutter und ihres Großvaters Soden, der sich als Theaterdichter und Schriftsteller auf dem Gebiete der Nationalökonomie einen Namen gemacht hat (siehe A. D. B. XXXIV, 532 ff.), erhielt sie auf dessen Gute Sassanfarth bei Bamberg eine vorzügliche Erziehung, die später in dem Töchterinstitute des Directors Pöhlmann in Erlangen vollendet wurde. Nach dem Tode ihrer Mutter lebte Franziska theils bei dem Vater in Regensburg, theils auf dessen Gütern in Franken und veröffentlichte schon damals Gedichte und Novellen in Büssel’s Zeitschrift „Antiope“ (1826), sowie zwei Bändchen Erzählungen, die unter dem Titel „Georginen“ und „Eriken“ erschienen und allgemeines Interesse erregten, obgleich auf dem Titel nur der Vorname der Verfasserin genannt war. Am 2. Februar 1838 vermählte sie sich mit dem bair. Kämmerer und Landwehrobersten, Commandanten des Landwehrregiments Bamberg, Grafen Max v. T., dem sie am 19. December 1839 einen Sohn gebar. Die nächsten Jahre verlebte Franziska meist in Engelburg bei Passau, einer Besitzung ihres Gemahls, wo sie sich ganz der Erziehung ihres Kindes widmete. Erst 1846 griff sie wieder zur Feder, vollendete die schon 1836 begonnene größere Erzählung „Die Schwärmerin“, eine Geschichte aus der Reformationszeit, und begann eine andere „Die Schwestern von Savoyen“, die 1847 erschien und Familienintriguen vom Hofe Ludwig’s XIV. behandelte. Im folgenden Jahre zog sie mit ihrem Gemahl nach Bamberg und wurde dort durch öfteren Besuch des Theaters zur Abfassung einiger Dramen angeregt, von denen besonders „Graf Lauzun“ und „Der Advokat“ auf mehreren Bühnen mit Beifall gegeben wurden. Als ihr Gemahl 1849 seine Entlassung als Landwehroberst genommen hatte, kehrte sie nach Engelburg zurück, besuchte noch im selben Jahre, sowie im Sommer des folgenden Wien, erkrankte aber im August 1850 nach ihrer Rückkehr und starb nach langem Leiden am 27. April 1851 in Engelburg.

Neuer Nekrolog der Deutschen, Jahrg. 1851, S. 328 fg.