ADB:Tauchwitz, Johann
[674] theils aus handschriftlichen und gedruckten Quellen, theils aus mündlichen Mittheilungen von Zeitgenossen, theils nach eigenen Erfahrungen. Zwar versuchte T. die geretteten Reste dieser Stoffsammlung nach dem Brande wieder zu ergänzen und zu vervollständigen, aber er kam damit zu keinem Abschlusse, noch weniger zu einer Drucklegung. Bei seinem Tode fanden sich fünf handschriftliche Bände als Vorarbeiten der geplanten Chronik vor. Die Stadt Altenburg erwarb von den Erben diese Bände und fügte sie der Altenburger Rathsbibliothek ein. Dort befinden sie sich noch jetzt unter der Bezeichnung „Tauchwitz'sche Collectaneen“ und werden von den Localhistorikern als reichhaltige Quelle geschätzt und oft benutzt.
Tauchwitz: Johann T., Chronist, geboren am 21. Februar 1558 in Tegkwitz bei Altenburg, † am 8. Februar 1633 in Monstab bei Altenburg. Seit 1570 besuchte T. die Schulen in Altenburg und studirte dann Theologie 1577–1579 in Leipzig, 1579–1582 in Jena, wo er sich auch 1582 die Magisterwürde erwarb. In Monstab ward er 1585 Diakonus, 1588 Pfarrer und blieb in dieser Stellung bis zu seinem Lebensende. Ein großer Brand des Dorfes am 17. October 1599, der auch Kirche, Pfarrhaus und Schule zerstörte, vertrieb ihn für ein Jahr; nach der Rückkehr leitete er den Neubau der genannten Häuser. Durch diesen Brand war auch der Haupttheil seiner handschriftlichen Sammlungen zu Grunde gegangen. Er hatte den Plan, eine umfängliche Chronik des Pleißner- und Osterlandes mit besonderer Berücksichtigung der kirchlichen Verhältnisse herauszugeben, und sammelte dafür Stoff- E. C. Löbe, Altenburgica (Altenburg 1878), S. 10 f., Nr. 4. — J. und E. Löbe, Geschichte der Kirchen und Schulen in S.-Altenburg I, S. 1 u. 386 f. — P. Mitzschke, Die Einnahme der Burg Gleißberg (Kunitzburg) im Jahre 1452, in den „Blättern für Unterhaltung u. Belehrung“, Sonntagsbeilage z. Jenaischen Zeitung 1906, Nr. 28 (v. 15. Juli), S. 109 f.