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Artikel „Swoboda, Karl“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 274, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Swoboda,_Karl&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 09:11 Uhr UTC)
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Swoboda: Karl S., auch Svoboda geschrieben, wurde am 14. Juli 1824 zu Planic in Böhmen geboren und von seinem Oheim Wenzel Alois S., Professor am Kleinseitener Gymnasium zu Prag, erzogen. Auf Verwendung des Graf Franz Thun, der eine Zeichnung Swoboda’s gesehen hatte, durfte er als Schüler in die unter Chr. Ruben’s Leitung stehende Prager Akademie eintreten. S. wendete sich hier dem Fache der Historienmalerei zu und wählte mit Vorliebe Stoffe aus der Specialgeschichte seines Heimathlandes, ein Umstand, der viel dazu beitrug, seinen Namen bei den Czechen populär zu machen. Er galt in gewissen Kreisen als der erste slavische Maler der neueren Zeit, doch hat er es nicht verstanden, diesen Ruf zu behaupten, da er von jüngeren Kräften bald überflügelt wurde. Seit dem Jahre 1851 lebte er in Wien, wo er zahlreiche und ehrenvolle Aufträge erhielt. Eines seiner Gemälde: „Karl V. auf der Flucht vor Moritz von Sachsen“, im J. 1859 vollendet, wurde im J. 1864 aus Staatsmitteln für die Galerie des Allerhöchsten Kaiserhauses angekauft und befindet sich seit dem Jahre 1876 in der Gemäldegalerie der k. k. Akademie in Wien. Im Rudolphinum zu Prag wird ein anderes Gemälde von S. aufbewahrt. Es stellt „die besiegten Mailänder vor dem Kaiser Friedrich Barbarossa und seinem Bundesgenossen König Vratislav von Böhmen“ dar. Im J. 1863 im Auftrag der Verbindung für historische Kunst gemalt und von dieser für 2000 Thaler angekauft, kam es im J. 1868 als Gewinn nach Prag. Unter den Fresken des Belvedere auf dem Hradschin in Prag rühren sechs von S. her. Ebenso lieferte er für den Repräsentationssaal der bischöflichen Residenz in Czernowitz eine Anzahl von Fresken. S., der in Wien in behaglichen Verhältnissen lebte, starb plötzlich an einem Schlaganfall am 12. September 1870.

Vgl. Wurzbach XLI, 67–74. – C. v. Lützow, Geschichte der Kais. Kön. Akademie der bildenden Künste. Wien 1877. S. 114. – Ders., Katalog der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien 1889. S. 384. – [Victor Barvitius], Katalog der Gemäldegalerie im Künstlerhause Rudolphinum zu Prag. Prag 1889. S. 228. – Andreas Andresen, Handbuch für Kupferstichsammler. Leipzig 1873. II, 581.