ADB:Sulz, Karl Ludwig Graf von

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Artikel „Sulz, Karl Ludwig Graf zu“ von Carl von Duncker in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 144, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sulz,_Karl_Ludwig_Graf_von&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 22:00 Uhr UTC)
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Sulz: Karl Ludwig Graf zu S. und Landgraf zu Klegau, Herr zu Vaduz und Blumenegg, des römischen Reichs Erbhofrichter zu Rottweil, kaiserlicher Feldzeugmeister, geboren 1572, † 1617. Ueber die Jugend und ersten Kriegsdienste des aus uraltem schwäbischem Geschlechte entsprossenen Grafen S. fehlt die Ueberlieferung. Im J. 1596 warb er für Erzherzog Albrecht in den Niederlanden ein Regiment und stand mit diesem gegen Frankreich im Felde. Ein Decret Kaiser Rudolf’s vom 16. April 1598 bestellt ihn als Oberst über ein von ihm aufzustellendes Regiment deutscher Knechte, das in Ungarn gegen die Türken in Verwendung treten sollte. Zum Obrist-Feldzeugmeister ernannte ihn Kaiser Rudolf im J. 1599 (16. April) für den Feldzug in Ungarn, im folgenden Jahre bekleidete er den nämlichen Posten. 1601 nahm ihn Erzherzog Mathias ebenfalls als Feldzeugmeister in Pflicht (1. Januar). Bei der Einnahme von Stuhlweißenburg (20. September) im nämlichen Jahre befehligte er die Artillerie. Im Jahre 1604 wurde S. Hofkriegsrathspräsident und bekleidete zugleich die Stellung eines Obersten der Stadtguardia in Wien. Am 7. April 1610 wurde er von Kaiser Rudolf zum Obersten Feld-Generallieutenant des nach den Jülich’schen Landen abgeordneten bevollmächtigten Commissärs, Erzherzogs Leopold, Bischofs zu Straßburg und Passau ernannt, und zwar „über den ganzen hellen Haufen unseres Kriegs-Volks zu Roß und Fuß“. Seine Besoldung betrug monatlich 2000 fl. Dies ist das letzte Document, welches sich auf Sulz’ Thätigkeit im kaiserlichen Dienste bezieht. Er scheint denselben verlassen, fortan der spanischen Krone gedient zu haben, und soll im J. 1617 zu Trino (bei Vercelli) als General des Königs von Spanien „am hitzigen Fieber“ gestorben sein.

Acten des k. u. k. Kriegsarchivs. – Gauhen, Des heiligen römischen Reichs genealogisch-historisches Lexikon. Leipzig 1740. – Die Hofkriegsrathspräsidenten u. Kriegsminister der k. k. österreichischen Armee. Wien 1874.