ADB:Sturm, Johannes
Herzog Philipp Julius (1608) als Archiater nach Wolgast berief. Von 1608–17 diente er dem Fürsten als Leibarzt und begleitete ihn auch auf seinen Reisen nach Dänemark, Kurland und Polen, 1617 kehrte er aber nach Greifswald zurück, wo er, nach Christian Calenus’ Tode, dessen medicinische Professur empfing und seine Wohnung in dem ehemaligen Dominicaner- oder Schwarzen [39] Kloster nahm. Er führte (1624) die erste anatomische Section aus und schrieb eine Reihe von medicinischen Disputationen und Abhandlungen. Als Philipp Julius (1624) schwer erkrankte und bald darauf (6. Febr. 1625) starb, wurde St. wieder nach Wolgast berufen, vermochte jedoch, da der Herzog sich seinen Anordnungen nicht fügte, wenig zu helfen, vielmehr erlitt er dadurch selbst so große Anstrengungen, daß er noch in demselben Jahre, am 14. November 1625, starb.
Sturm: Johannes St., Professor der Medicin in Greifswald, stammte aus Lüneburg, studirte zu Rostock und Helmstedt Philosophie und Medicin, und wurde (1599) als Professor der Logik in Greifswald angestellt. Darauf wandte er sich zur medicinischen Facultät, und wirkte, nachdem er (1604) zum Doctor promovirt war, zugleich als praktischer Arzt mit so großer Anerkennung, daß ihn- Scheffel, vit. med. – Kosegarten, Gesch. d. Univ. I, 233. – Augustin Balthasar, Von den Akademischen Gebäuden, S. 34. – Balt. Studien II 2, S. 174.