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Artikel „Strutius, Thomas“ von Robert Eitner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 36 (1893), S. 671, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Strutius,_Thomas&oldid=- (Version vom 7. Oktober 2024, 21:36 Uhr UTC)
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Strutius: Thomas St., wahrscheinlich aus Rathenow in der Mark Brandenburg gebürtig, wenn man annehmen darf, daß der 1603 in Danzig erschienene Hochzeitsgesang, der mit Thomas Sthrucius, Organist in Stargardt, gezeichnet ist, demselben Strutius gehört, der 1656 Organist an St. Trinitatis in Danzig und der Componist von Johann Maukisch’ Lobsingender Herzens-Andacht war. Letzterer war ein außerordentlich gewandter Contrapunktiker, der sich mit Vorliebe in den schwierigsten Formen bewegte und sie mit Leichtigkeit handhabte, außerdem aber haben seine Stimmen einen so melodischen Fluß, daß man mit Bewunderung seinen Tonsätzen lauscht. Außer den 76 vier- und fünfstimmigen geistlichen Liedern zu Maukisch’ „Lobsingende Hertzens-Andacht“, Dantzig 1656 (Exempl. in der Stadtbibl. in Leipzig), verzeichnet Koch in seiner Geschichte des Kirchenliedes III, 367 noch das geistliche Liederbuch „Geistliche Sing- und Betstunden, Dantzig 1657“, zu denen St. 34 Melodien mit Generalbaß gesetzt hat (ein Fundort der letzteren Sammlung ist mir nicht bekannt). Dagegen besitzt die Kgl. Bibliothek zu Berlin im Ms. 1100, Sammelband, Partitur, Nr. 25, die Motette „Euge anima mea“, für Sopran, 2 Violinen und Orgel; im Ms. W 100 Nr. 1589 elf vier- und fünfstimmige Lieder aus obigem Liederbuche von Maukisch in Partitur. Zwei davon abgedruckt in Winterfeld’s evangelischen Kirchengesange Bd. II, Beispiele S. 54, 55. Ferner besitzt die Bibliothek zu Upsala handschriftlich vier Motetten für Singstimmen und Instrumente und die Katharinenbibliothek zu Elbing eine Sonate für acht Instrumente, gedruckt in Danzig 1658 in neun Stimmbüchern und eine dreistimmige contrapunktische Arbeit im Ms., überschrieben „Drei Ungleiche machen ein Gleiches“, welche aus drei bekannten Choralmelodien besteht, die so ineinander verwoben sind, daß jede Stimme ihren Choral singt und dabei alle drei sich harmonisch decken; streng genommen eine Spielerei, der man doch die Anerkennung nicht versagen kann, wenn die Aufgabe in so geschickter Weise gelöst ist. (v. Winterfeld’s evang. Kirchengesg. II, 152 und G. Döring’s Geschichte der Musik in Preußen.)