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Artikel „Stolze, Nikolaus“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 36 (1893), S. 428–429, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Stolze,_Nikolaus&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 19:29 Uhr UTC)
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Stolze: Nikolaus St., großherzoglich badischer Generallieutenant, wurde am 10. Februar 1754 zu Stade, wo sein Vater als kurhannoverscher Officier in Garnison stand, geboren und in der Militärschule des Grafen Wilhelm von Schaumburg-Lippe auf dem Wilhelmsteine im Steinhuder Meere erzogen. Als diese nach des Grafen im J. 1777 erfolgtem Tode aufgelöst wurde, trat St. 1778 als Bombardier in die kurhannoversche Artillerie, ward aber bei den damaligen langsamen Beförderungsverhältnissen erst 1789 Officier, dagegen schon 1794 Premierlieutenant und 1800 Capitän. In den Jahren 1793 und 1794 nahm er an den Feldzügen in den Niederlanden theil, am 29. August wurde er gelegentlich der Belagerung von Dünkirchen bei Lille-Brücke verwundet. 1794 ward er Lehrer an der zu Hannover bestehenden Artillerieschule, daneben ward er bei Versuchen mit Waffen und anderem Kriegsmaterial verwendet. Durch seine Lehrthätigkeit war er in weiteren Kreisen bekannt geworden. Man hatte seine Kenntnisse und seinen Charakter kennen gelernt. Als im J. 1803 das Kurfürstenthum Hannover seine Selbständigkeit verlor, bot sich für St. in drei [429] anderen Ländern Gelegenheit zu ehrenvollem Unterkommen. Er entschied sich für Baden, dessen Kurfürst Karl Friedrich einen tüchtigen Artillerieofficier zu gewinnen wünschte und sich zu diesem Zwecke an Scharnhorst gewandt hatte. Letzterer empfahl ihm den Capitän St. Die Wahl brachte den rechten Mann an die Spitze einer Waffe, die er eigentlich erst zu begründen hatte und die bei ihrem starken Verbrauche in den nächsten zehn Kriegsjahren immer von neuem geschaffen werden mußte. Die Sorge für diese und ähnliche Aufgaben nahm Stolze’s ganze Thätigkeit in Anspruch. In das Feld ist er nicht mit gezogen. Daneben wandte er sobald und soviel es anging der wissenschaftlichen Ausbildung der Truppen seine Aufmerksamkeit zu, indem er Unterrichtseinrichtungen für Officiere und Unterofficiere der Artillerie einrichtete und, als im J. 1821 ein Kadetteninstitut ins Leben gerufen wurde, ward er demselben als Inspecteur vorgesetzt. Seit 1808 gehörte er auch dem Kriegsministerium an. Er schied 1832 aus dem Dienste und starb am 24. Februar 1834 zu Karlsruhe.

Neuer Nekrolog der Deutschen, 12. Jahrgang, Weimar 1834. – F. v. Weech, Badische Biographien, 2. Band, Heidelberg 1875. – B. Poten, Geschichte des Militär-Erziehungs- und Bildungswesens in den Landen deutscher Zunge, 1. Band, Berlin 1889.