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Artikel „Steiner, Joseph Anton“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 706, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Steiner,_Joseph_Anton&oldid=- (Version vom 29. Dezember 2024, 09:01 Uhr UTC)
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Steiner: Joseph Anton St., katholischer Geistlicher, geboren am 3. März 1728 zu Rettenberg in Schwaben, † am 28. Februar 1801 zu Augsburg. Nach Vollendung der Gymnasialstudien trat er als Novize bei den Benedictinern zu Ottobeuren ein, verließ aber bald das Kloster und fand Aufnahme in das bischöfliche Alumnat zu Dillingen. Hier wurde er 1751 Priester und Doctor der Theologie, und nun zunächst Repetent, später Viceregens am Priesterseminar zu Pfaffenhausen, 1757 Pfarrer zu Hasberg, 1762 Regens in Pfaffenhausen, 1773 Consistorialrath in Augsburg, 1775 Pönitentiar, Büchercensor und Generalvisitator der Diöcese, 1781 Canonicus bei St. Moritz. In der Verwaltung der Diöcese scheint er keinen großen Einfluß gehabt zu haben; als Censor war er stark in Anspruch genommen und im allgemeinen sehr milde. Als 1785 mit seiner Approbation die Predigten des Salzburger Benedictiners Florian Reichssiegel mit allerlei frommen Thorheiten gedruckt waren, erschienen „Hingeworfene Gedanken über das Büchercensurrecht der Bischöfe und wie es zu Zeiten hie und da ausgeübt wird“, 1785. – Sehr verdient machte sich St. um die Augsburger Diöcese durch die Sammlung und Veröffentlichung der Synodalbeschlüsse und bischöflichen Verordnungen: „Synodi dioecesis Augustanae, quotquot inveniri potuerunt, collectae et notis illustratae“, 1766; „Acta selecta Ecclesiae Augustanae“, 1785. 1787 erschien noch von ihm „Johannes de S. Joanne, Geschichte der Seminarien, aus dem Italienischen“. Seine lateinische Geschichte der Augsburgischen Seminarien und öffentlichen Schulen ist nicht gedruckt.

Baader, Lexikon 2, 2, 186. – Pl. Braun, Geschichte der Bischöfe von Augsburg 4, 630.