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Artikel „Steffensen, Asmus“ von Carsten Erich Carstens in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 559–560, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Steffensen,_Asmus&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 08:35 Uhr UTC)
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Steffensen: Asmus St., Pädagog, geb. am 12. Decbr. 1783 im Dorfe Thumby in Angeln (Schleswig-Holstein). Auf dem Lehrerseminar in Kiel, unter dem berühmten Katecheten Heinr. Müller (A. D. B. XXII, 556) ausgebildet, ward er zuerst Lehrer an der Kirchspielschule in Geltingen, 1807 erster und von 1812 an alleiniger Lehrer am Waisenhause in der Stadt Flensburg, 1826 Lehrer an der Schule zu St. Marien daselbst und 1834 Oberlehrer an der Hauptschule für Mädchen daselbst. Auf sein wegen zunehmender Altersschwäche gestelltes Ansuchen ward er zu Neujahr 1850 entlassen und zog nun zu seinem Sohn, der Pastor in Sarau war, starb aber daselbst schon am 26. Juli desselben Jahres. – In Flensburg war, als er dort antrat, ein reges Leben unter der jüngern Lehrerwelt und St. betheiligte sich dabei mit voller Kraft. In Verbindung mit den Collegen Nissen und Herrmannsen und theilweise auch Bendixen verfaßte er eine Reihe von Schulbüchern, die damals viel gebraucht und in mehreren Auflagen erschienen sind. Z. B. „Aufgaben zu Uebungen in den vier Grundrechnungsarten“, 1809, 5. Aufl. 1824. „Theoretisch-praktisches Handbuch für unmittelbare Denkübungen. Eine gekrönte Preisschrift“, 1812, 2. Aufl. 1819. „Gedächtnißübungen für die Jugend“, 3. Aufl. 1817. – Von ihm allein verfaßt erschien: „Beleuchtung wichtiger oft verkannter Wahrheiten aus der Erziehungskunde.“ Augustenburg 1822. In Briefform verbreitet sich der Verfasser über die [560] Wichtigkeit der Erziehung im allgemeinen und des erziehenden Unterrichts. Es hat diese Schrift, die viel Durchdachtes und Lehrreiches enthält, seiner Zeit viel Anerkennung gefunden. „Katechetische Ausarbeitungen“, 1822. „Julie oder der kindliche Sinn“, 1826. Der Verfasser wollte durch diese Charakterschilderung den frommen religiösen Sinn der reiferen Jugend fördern helfen. Die Erzählung ist anziehend, in edler Sprache geschrieben. „Auswahl gradmäßig geordneter Materialien zu Stilübungen der Jugend“, Altona 1828. „Pädagogische Lehrerzählungen“, Hamburg 1831. Auch lieferte er Beiträge zu den Provinzialberichten und dem schleswig-holsteinschen Schulblatt, in welchem sich auch einzelne Gedichte des begabten Verfassers befinden, z. B. 1851, S. 353.

N. Nekrolog der Deutschen XXVIII, 447. – Schl.-Holst. Schulbl. XIII, 542. – Lübker-Schröder, Schriftstellerlexicon II, 582. – Alberti II, 415.

Sein Sohn Heinrich Jürgen St., geb. am 16. Juli 1814 in Flensburg, † als Pastor in Sarau am 22. December 1854, war gelehrter Theolog, der das Amtsexamen mit dem höchsten Prädicat bestanden. Von ihm sind mehrere theologische Abhandlungen gedruckt, z. B. in Pelt’s theol. Mitarbeiten 1838, I, 4, 64: „Versuch einer Würdigung der vornehmsten Einwürfe gegen die Christologie Schleiermacher’s. III, 3, 106: „Beitr. zum Verständniß der Schleiermacher’schen Glaubenslehre“. IV, 2, 3: „Die Lehre von den göttl. Eigenschaften“. In den Stud. und Krit. 1847, III, 718: „Ueber Matthäi 31, 45, 46“. 1848, III, 686: „Ueber die Parabel von den Arbeitern im Weinberg“ etc. (Alberti, Schriftstellerlexicon II, 415). Ein zweiter Sohn ist der Professor der Philosophie Dr. Karl St. in Basel.