ADB:Spörl, Johann Konrad
[274] dem er sich widmete, hat er zeitlebens nur in seiner Vaterstadt bekleidet: im J. 1726 wurde er Frühprediger an der St. Margarethenkirche in Nürnberg, 1730 Diakonus an der St. Aegidienkirche, 1735 Diakonus an der St. Sebalduskirche, 1749 Antistes und Prediger wieder zu St. Aegidien daselbst, wobei er zugleich eine Professur der Theologie und der philosophischen Moral an dem dortigen Aegidianum erhielt, 1759 Prediger an der St. Lorenzkirche und Inspector über die Candidaten des Predigtamts, endlich noch drei Jahre vor seinem Tode erster Prediger an der St. Sebalduskirche. Am 20. Mai 1773 machte ein Schlagfluß seinem Leben ein Ende. Vermählt war S. mit Johanna Lucie geb. Stör, welche ihm mehrere Kinder gebar. S. war ein geachteter Prediger und wackerer Gelehrter; auch als asketischer Schriftsteller hat er sich einen Namen gemacht. Er veröffentlichte „Das Evangelium Mosis oder die Zeugnisse von Christi Leiden und Tode, welche in den Büchern Mosis enthalten sind, in funfzehn Passionspredigten erläutert.“ Nürnberg 1732. 8°. – „Die eigentliche wahre Ursache von dem Kreuzestode Jesu Christi, aus der heiligen Schrift selbst angezeiget.“ Ebendas. 1744. 4°.
Spörl: Johann Konrad S., evangelischer Prediger, † 1773. S. wurde am 3. Januar 1701 zu Nürnberg geboren, wo sein Vater Lehrer am Aegidianum war. An dieser Anstalt wurde er 1706–1716 vorgebildet und bezog 1718 die Universität Altdorf. Seine Studien erstreckten sich daselbst auf Theologie und Philosophie und im J. 1720 erwarb er sich auch dort die Magisterwürde. Noch in demselben Jahre setzte er seine Studien in Jena und seit 1722 in Halle fort. Auf der letztgenannten Universität, der Hochburg des Pietismus, hörte er nicht bloß Breithaupt, Anton, Francke, Michaelis und Lange in theologischen, sondern auch Thomasius, Gundling und Böhmer in juristischen Vorlesungen. Die nächsten Jahre verwandte er auf seine Weiterbildung in seiner Heimath Nürnberg und auf der heimischen Universität zu Altdorf. Das kirchliche Amt,- Eine Lebensbeschreibung Spörl’s und die Titel von sechs anderen Publicationen desselben bei Döring (Heinrich), Die gelehrten Theologen Deutschlands IV, (1835) 274–277. – Vgl. Will, Nürnbergisches Gelehrtenlexikon III, 753 ff.; VIII, 273 ff. – Meusel, Lexikon XIII, 242 ff.