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Artikel „Snel van Roijen, Rudolf“ von Moritz Cantor in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 502, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Snel_van_Roijen,_Rudolf&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 19:08 Uhr UTC)
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Snel van Roijen: Rudolf S. (mit lateinischem Namen Rodolphus Snellius a Roijen) ist am 8. October 1546 in Oudewater geboren, am 2. März 1613 in Leyden gestorben. Er ist noch in sehr jungen Jahren 1561 nach Deutschland gekommen, wo er in Jena, Wittenberg, Heidelberg studirte, dann etwa 1566 in Marburg die Magisterwürde erlangte und als Lehrer auftrat. Philosophie und alte Sprachen waren die von ihm vertretenen Fächer. Trotz damals angeknüpfter näherer Beziehungen zu dem hessischen Fürstenhause verließ S. Marburg wieder, um in Pisa und Florenz Medicin zu studiren. Später ist er wieder in Marburg, dann 1577 in seiner Vaterstadt Oudewater, wo er als Arzt vermuthlich sich bethätigt und durch seine Verheirathung mit Machteld Cornelisdr einen Hausstand gründet. Im folgenden Jahre 1578 jedoch siedelte er nach der 1575 gegründeten Universität Leyden über, wo er wieder als Studirender der Medicin eingezeichnet ist, gleichzeitig aber auch die Lehrerlaubniß erhielt. Spätestens 1581 wurde er außerordentlicher Professor der Mathematik, 1601 war er ordentlicher Professor der Mathematik und Philosophie. Kurz zuvor, im Sommer 1600, war Rudolf S. abermals in Marburg und Kassel zu Besuch. Irgend welche bedeutendere litterarische Leistungen von Rudolf S. haben sich nicht erhalten.

P. van Geer, Willebrordus Snellius im Album der Natuur, Jaarg. 1884. – Rudolf Wolf, Astronomische Mittheilungen Nr. LXXII, S. 42–55.