Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Sluiter, Wilhelm“ von Jacob Cornelis van Slee in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 468–469, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sluiter,_Wilhelm&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 17:02 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 34 (1892), S. 468–469 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand April 2018, suchen)
Willem Sluyter in Wikidata
GND-Nummer 119079461
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|34|468|469|Sluiter, Wilhelm|Jacob Cornelis van Slee|ADB:Sluiter, Wilhelm}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119079461}}    

Sluiter: Wilhelm S., reformirter Prediger, hat sich besonders auf dem Gebiete des geistlichen Liedes einen guten Namen erworben. Als Sohn wohlhabender Eltern im Dorfe Neede am 26. März 1627 geboren, machte er seine [469] theologischen Studien an der Hochschule zu Utrecht, wo ihn als Lehrer besonders Gisbertus Voetius anzog. Doch bewahrte ihn seine fromme, zum Pietismus hinneigende Gesinnung vor der Härte der scholastischen Theologie seines Lehrers. Als er 1650 das Predigeramt im Dorfe Eibergen angetreten hatte, erwies er sich als ein gemüthvoller, friedliebender und frommer Mann, welcher den Dienst an seiner Gemeinde eifrigst versah und durch geistliche Lieder auch in weiteren Kreisen Gottes- und Menschenliebe zu erwecken trachtete. Als seine Gattin, Margaretha Sibilla Hoornaart, ihm nach kurzer Ehe entrissen war und seine zwei Kinder der Obhut seiner Schwiegermutter zu Deventer anvertraut waren, verfiel er ganz der Schwermuth und Einsamkeit, aus der ihn freilich zweimal die Kriegsereignisse (1665 u. 1672) aufschreckten. Wie sehr er auch um seiner Frömmigkeit und Liebesthätigkeit willen geachtet ward, scheint doch sein Einsiedlerleben vielen anstößig gewesen zu sein. Das mag ihn bewogen haben, 1673 einem Ruf als Prediger nach Rouveen zu folgen. Er starb aber schon im Monat December zu Zwolle im Hause seines Schwagers Dr. Suavius. Seine mystische und ganz auf das Jenseits gerichtete Gesinnung spiegelt sich in seinen mehrfach gedruckten Liedern ab. Kennzeichnend für seinen Charakter ist besonders eine dichterische Leichenpredigt auf ihn selbst, welche er für seine Gemeinde zu Eibergen verfaßte. Seine Dichtungen sind: „Eensaam huys- en winterleven“; „De triumpheerende Christus“; „Buitenleven“; „De Psalmen en het Hooglied“; „Jeremia’s Klaagliederen“; „Lop van Maria“ und „Eybergsche Sanglust“. Sie erlebten mehrere Ausgaben, unter welchen die von 1731, zu Amsterdam erschienen, illustrirt ist.

Eine kurze Biographie von L. A. J. W. Sloet findet sich in: de Geld. Volksalm. 1836. Nachrichten bieten auch Glasius, Godgel. Ned. und van der Aa, Biogr. Woordb.