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Artikel „Siebert, August“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 180, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Siebert,_August&oldid=- (Version vom 25. April 2024, 04:52 Uhr UTC)
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Siebert: August S., Arzt und hervorragender Kliniker, geb. am 31. Juli 1805 zu Nymphenburg bei München, studirte zunächst von 1824–1825 Philosophie und Theologie in Erlangen, vertauschte dann aber auf specielles Anrathen des Anatomen Fleischmann dieses Studium mit dem der Medicin, bezog 1826 die Universität Würzburg, erlangte hier 1829 mit der Inauguralabhandlung: „Beiträge zur pathologischen Anatomie der Tuberculose, der Malacien, der Magenscirrhen und des Aorten-Aneurysmas“ (Bamberg 1831) die Doctorwürde, war darauf 2 Jahre lang Assistenzarzt am städtischen Krankenhause zu Bamberg unter Pfeufer sen., und ließ sich dann als Arzt in Bamberg nieder, wo er neben seiner ausgedehnten praktischen Thätigkeit sich in so hervorragendem und erfolgreichem Maße schriftstellerisch beschäftigte, daß er 1846 einen Ruf als ordentl. Professor der Medicin und Director der medicinischen Abtheilung der Landesheilanstalten nach Jena erhielt. Hier wurde er 1848 zum Reichstags-, später zum Landtagsabgeordneten gewählt, 1853 zum Hofrath ernannt, starb aber bereits am 1. Juli 1855. S. galt besonders als ausgezeichneter Diagnostiker. Von seinen zahlreichen Schriften führen wir als die wichtigsten an: „Zur Genesis und Therapeutik der epidemischen Cholera und über deren Verhältniß zum Morbus miliaris nach eigenen, in Eger und München gesammelten Erfahrungen“ (Bamberg 1837); „Zur Genesis und Therapeutik der rothen Ruhr und über deren Verhältniß zum Erysipelas“ (Ebda. 1839); „Die Schlange des Aesculap und die Schlange des Paradieses. Eine Remonstration im Interesse der freien Wissenschaft gegen die Restauration des Dr. Joh. Nep. v. Ringseis“ (Jena 1841); „Technik der med. Diagnostik“ (Bd. I. u. II., Erlangen 1843–1845; Bd. III. u. d. T.: „Diagnostik der Krankheiten des Unterleibes“, Ebda. 1855); „Schönlein’s Klinik und deren Gegner Conradi, Scharlau u. Lehrs. Eine Reclamation der practischen Medicin“ (Ebda. 1843); „Mittheilungen aus der med. Klinik zu Jena“ (Jena 1848). Bezüglich der übrigen Schriften, wozu auch einige, unter dem Pseudonym A. Kornfeger in Jean Paul’scher Manier abgefaßte, humoristisch-satyrische, sowie zahlreiche Journalabhandlungen gehören, verweisen wir auf die unten angeführte und die daselbst citirten Quellen.

Biogr. Lexikon hervorragender Aerzte etc. von Hirsch u. Gurlt, V, 388.