ADB:Seufert von Edelsheim, Friedrich Christian

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Artikel „Seufert v. Edelsheim, Friedrich Christian“ von Georg Winter in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 52–53, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Seufert_von_Edelsheim,_Friedrich_Christian&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 17:43 Uhr UTC)
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Seufert: Friedrich Christian S. v. Edelsheim, Hanauischer Staatsmann, war geboren am 9. November 1669 in Hanau als Sohn des unter dem Namen v. Edelsheim vom Kaiser geadelten Reichshofraths und Hanauischen Regierungspräsidenten Johann Georg S., studirte in Straßburg, Altdorf und Marburg Jurisprudenz, wurde 1693 Hanauischer Regierungsrath und später Geheimer Rath. Er spielte in der politisch-diplomatischen Geschichte dieses Ländchens eine nicht unbedeutende Rolle. So war er 1697 Bevollmächtigter des Grafen Philipp Reinhard v. Hanau auf dem Friedenscongresse zu Ryswick. Seine von dort erstatteten, in den Hanauer Acten des Marburger Archivs erhaltenen Berichte sind nicht ohne Werth. Ferner war er vielfach als Commissar und Gesandter in den nachbarlichen Streitigkeiten der Grafschaft Hanau mit den angrenzenden Staaten thätig. Wir finden ihn als Gesandten in Würzburg 1700, in Fulda 1702, in Coburg 1706, 1709 und 1710. Endlich war er Hanauischer Bevollmächtigter auf dem Friedenßcongreß im Haag und zu Utrecht 1712 und hat dort eine unermüdliche Thätigkeit für die territorialen Interessen seines durch Frankreich lange hart bedrängten Landes entfaltet. – Auch schriftstellerisch ist er hervorgetreten. Das 1721 erschienene Hanauische Gesangbuch enthält zwei Lieder von ihm; ferner besitzt die Handbibliothek des Marburger Staatsarchivs als bibliographische Seltenheiten zwei Gelegenheitsschriften von ihm. Die eine ist eine „Trauer-, Lob- und Dankrede“ auf den Tod der Gräfin Anna Magdalena v. Hanau, geb. Pfalzgräfin bei Rhein (Hanau 1694. Folio), die andere ein in poetischer Form abgefaßter Glückwunsch zum 42. Geburtstage seines Landesherrn, des Grafen Philipp Reinhard v. Hanau (Hanau 1706. Folio). Auch zu dem „poetischen Trauer- und Ehrenmahle“, welches demselben Grafen bei seinem Tode (1712) von seinen „Ministris, Räthen und so geistlichen als weltlichen Beamten“ gewidmet wurde, hat S. einen poetischen Beitrag geliefert. Diese Gelegenheitsschriften sind sämmtlich in dem [53] überschwenglich unterwürfigen und servilen Stil jener Zeit, aber nicht ganz ohne Geschick geschrieben. S. starb im Jahre 1722.

Vgl. außer den im Text citirten Schriften Seufert’s und dem in den Hanauer Acten des Marburger Staatsarchivs enthaltenen Material die Leichenpredigt von Joh. Gerh. Menschen: „Der Heldenmuth der sterbenden Gerechten, bey der am 28. Dec. 1722 geschehenen Beerdigung des … Friedrich Christian Frh. v. Edelsheim … vorgestellt“. Hanau 1724. Folio.