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Artikel „Schweigel, Andreas“ von Karl Weiß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 33 (1891), S. 331, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schweigel,_Andreas&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 18:38 Uhr UTC)
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Schweigel: Andreas S., Bildhauer, geb. zu Brünn am 30. November 1735, † daselbst am 24. März 1812. War der Sohn des Brünner Bildhauers Anton S. († am 23. April 1761) und erhielt von demselben den ersten Kunstunterricht. Zu seiner weiteren Ausbildung ging S. im J. 1754 nach Wien und besuchte die Akademie der bildenden Künste, an welcher damals als Professoren der Bildhauerei Matth. Donner, Balthasar Moll und J. Schletterer wirkten. Voll Begeisterung für seine Kunst trat er hier mit gleichstrebenden wenn auch älteren Kunstgenossen, insbesondere mit den Malern Martin Schmidt und Paul Troger in näheren Verkehr und kehrte unter dem Eindrucke der Werke, welche die Brüder Raphael und Mathäus Donner – im Gegensatze zu den Barockarbeiten der Italiener – geschaffen, wieder in seine engere Heimath zurück, wo er in der Werkstätte seines Vaters weitere Beschäftigung fand. Sein Talent, welches sich in der Anmuth und Schönheit der Gestalten aussprach, drang bald in weitere Kreise. Anstatt sich an fremde Künstler zu wenden, wurde S. von den Vorständen der Kirchen und Klöster mit der plastischen Ausschmückung des Innern der letztern betraut und auf diese Weise einer der am meisten beschäftigten Bildhauer in Mähren und Schlesien. Fast alle Kirchen der Stadt Brünn, die Pfarrkirchen in Wranau, Raigern, Nikolsburg, Kiritein, Diebitz, Pöltenberg, Zierotitz, Buchlowitz, Gewitsch, Zwittau, Tobitschau u. s. w. weisen von ihm theils figurale, theils ornamentale Werke auf. Auch in der Oelmalerei besaß S. Fertigkeit. Der Künstler interessirte sich aber auch lebhaft für die Kunstwerke seines Vaterlandes und sammelte Notizen über die einzelnen Werke der Baukunst, Malerei und Bildhauerei in Mähren, welche später der Schriftsteller E. Hawlik bei seinen kunstgeschichtlichen Arbeiten verwerthet hat.

Vaterländische Blätter für Oesterreich, J. 1813, S. 522. – v. Wurzbach, Biogr. Lexikon XXXII, 350.