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Artikel „Schulz, Johann Matthias“ von Carsten Erich Carstens in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 748, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schulz,_Johann_Matthias&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 03:11 Uhr UTC)
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Band 32 (1891), S. 748 (Quelle).
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Schulz: Johann Matthias S. (Schultz), Philolog. Er war geboren am 25. März 1771 in Schottburg (Kreis Hadersleben in Schleswig–Holstein), studirte Theologie und Philosophie in Kiel und Jena und ward 1792 Conrector an der Domschule in Schleswig, 1802 prof. extraord. der Philologie in Kiel, 1836 Dr. philos. hon. causa von der Kopenhagener Facultät. Er war Mitglied der lateinischen Gesellschaft in Jena. 1843 feierte er sein 50jähriges Amtsjubiläum und 1846 ward er pensionirt. Er zog dann nach Quickborn, wo er am 10. December 1849 gestorben ist.

Die Theologie hat er aufgegeben und sich ganz der Philologie hingegeben. Es erschien von ihm „Marc Aurelius’ Antoninus’ Unterhaltungen mit sich selbst, übersetzt und mit historisch-philologischen Anmerkungen und einem Versuch über Antonin’s philosophische Grundsätze“, 1799. Dem folgte eine Edition dieses Schriftstellers: Graeca ad codicum manuscriptorum fidem emendavit, notas, varias lectiones et interpretationem latinam castigatam adjunxit, Gutakeri aliorumque notas cum suis animadversionibus indicibusque locupletissimis adjecit 1802. Diese Schriften lenkten die Aufmerksamkeit auf den Verfasser und veranlaßten seine Berufung an die Kieler Universität. Als Professor ließ er als Manuscript drucken für seine Zuhörer: „Entwurf der allgemeinen Geschichte der Wissenschaften und schönen Künste bis zur Wiederherstellung der Wissenschaften“ 1803. Auch erschien von ihm „Philipp August, König von Frankreich und Ingeborg, Prinzessin von Dänemark“ 1804. Er besorgte ferner die Stereotypausgabe von „Antonini commentarii de se ipso“ 1810 und „Sophocles Philoctetes recogn. et comment. in usum juventut. etc.“ 1822. Von mehrerer Bedeutung sind seine chronologischen Arbeiten: „Apparatus ad annales criticos rerum Graecarum inde ab initio Oplympiadum Iphiti usque ad Olympiadum Coroeb. CCXXX sive inde ab anno DCCCLXXXIV ante Ch. n. usque ad annum CXXXIV post Ch. n. collecti specimen contin. ann. a Chr. 590 Ol. 49,4/50,1 usque ad annum a Chr. 560 Ol. 54,4/55,1 dedit“ 1826 und „Beitrag zur genaueren Zeitbestimmung der hellenischen Geschichte von der 63 bis 72. Olympiade“ Kiel 1841.

Lübker-Schröder, Schl.-Holst. Schriftstellerlex. II, 553, Alberti II, 372. – N. Nekrolog der Deutschen 27 S. 995. – F. Volbehr, Prof. und Docenten der Chr. Albr. Univ. zu Kiel. K. 1887, S. 75.