Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Schreiber, Michael“ von Paul Tschackert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 476, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schreiber,_Michael&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 19:36 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Schreiber, Jonas
Band 32 (1891), S. 476 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Michael Schreiber (Theologe) in der Wikipedia
Michael Schreiber in Wikidata
GND-Nummer 124149626
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|32|476|476|Schreiber, Michael|Paul Tschackert|ADB:Schreiber, Michael}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=124149626}}    

Schreiber: Michael S., Königsberger Theologe, † 1717, wurde am 25. September 1662 zu Königsberg geboren. Im J. 1690 erhielt er hier seine Ernennung zum ordentlichen Professor der Beredsamkeit, trat diese Stelle aber erst an, nachdem er zuvor am 18. November 1690 zu Jena Magister geworden war. 1694 übernahm er dazu im Nebenamt die Verwaltung der noch jetzt in Königsberg bestehenden v. Wallenrodt’schen Bibliothek als deren „Bibliothekar“. Als darauf im J. 1701 in Königsberg die Erhebung des Herzogthums Preußen zum Königreiche stattfand, indem sich am 18. Januar der brandenburgische Kurfürst Friedrich III. in der dortigen Schloßkirche die preußische Königskrone aufs Haupt setzte und nunmehr als Friedrich I. seine königliche Regierung begann, fand in der Reihe der Königsberger Festlichkeiten auch an der Hochschule daselbst ein feierlicher Act statt, wobei diese als „Königliche“ Universität eingeweiht wurde. Den Professor S. traf in seiner amtlichen Stellung das Glück, an diesem Festtage in Gegenwart des Königs die feierliche Rede halten zu dürfen. Dieselbe muß bei Hofe einen so guten Eindruck gemacht haben, daß der Redner dafür ein jährliches Gnadengehalt von hundert Thalern und zu seiner Professur der Eloquenz noch die ordentliche Professur der Geschichte erhielt, die von da an mit jener auch noch weiter verbunden blieb. 1709 wurde er Consistorialrath und Pfarrer im Kneiphof zu Königsberg und vertauschte 1710, nachdem er am 27. Februar dieses Jahres dort Doctor der Theologie geworden war, die bis dahin von ihm innegehabte Doppelprofessur mit einer ordentlichen theologischen Professur daselbst. In dieser Stellung wirkte er bis zu seinem Tode am 9. October 1717. – S. hat mehr als als zweihundert deutsche Lob-, Trauer- und Trostreden drucken lassen und viele lateinische Disputationen gehalten. Die Titel von vielen derselben, sowie vielerlei Nachrichten über ihn selbst siehe in „Nova Literaria Maris Balthici“, 1698–1706 in 4°; sodann Arnoldt (Dan. Heinr.), Historie der Königsbergischen Universität (Königsberg 1746), II. Theil, S. 184; 188; 214; 410; 467. (Derselbe citirt auch Sammlung vom Alten und Neuen, 1733, S. 226 ff., die mir aber unzugänglich war.)