ADB:Schrader, Johannes (Philologe)

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Artikel „Schrader, Johannes“ von Richard Hoche in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 432, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schrader,_Johannes_(Philologe)&oldid=- (Version vom 24. April 2024, 14:05 Uhr UTC)
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Schrader: Johannes S., hervorragender niederländischer Philologe des 18. Jahrhunderts, wurde in Tonnawerth in Friesland 1721 (Saxius) oder 1722 geboren. Ueber seine Jugend ist wenig bekannt; er studirte in Franeker, wo ihn der jüngere Burmann besonders anregte, wurde 1744 daselbst Lector und 1748 Professor der Beredtsamkeit und Geschichte. In diesem Amte starb er am 26. November 1783. – S. war einer der bedeutendsten Latinisten seiner Zeit; sein „Observationum liber“ (1761) und sein „Liber emendationum“ (1776) und namentlich auch die „Epistola critica“ im zweiten Theile der Burmann’schen Anthologia latina (1773) „zeigen eine des N. Heinsius nicht unwürdige Leichtigkeit der Conjecturalkritik in den römischen Dichtern, zugleich aber mehr Methode und Maß, als dieser“ (Müller). Auch durch Kenntniß der lateinischen Metrik überragte S. seine Zeitgenossen, wie er denn auch mit formvollendeten lateinischen Gedichten (Epicedia, Carmina panegyrica, natalicia u. dgl.) mehrfach hervortrat. – Seine griechischen Studien hatte er noch unter Hemsterhuys, der bis 1740 in Franeker lehrte, dann unter Valckenaer gemacht; aus der unmittelbaren Anregung des ersteren entsprang Schrader’s Jugendarbeit, die bereits im J. 1742 erschienene Ausgabe des Musaeus mit einem liber animadversionum. – Als Lehrer hat S. trotz der in der Lage Franeker’s und der Beschränktheit der dortigen Verhältnisse liegenden Hemmungen eine hervorragende Wirksamkeit entfaltet und zahlreiche Schüler von Bedeutung gebildet.

D. Wyttenbach, de obitu Schraderi in Opuscula I, 182 f. – Luc. Müller, Gesch. d. Phil. in d. Niederl., S. 99 f. – Everwin Wassenbergh, Laudatio funebris 1784. – Saxii Onomasticon VII, 52 f. u. 271, wo sich auch ein vollständiges Schriftenverzeichniß findet.