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Artikel „Schorer, Christoph“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 378, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schorer,_Christoph&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 05:03 Uhr UTC)
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Schorer: Christoph S., Arzt, wurde am 2. December 1618 zu Memmingen geboren und zwar mütterlicherseits als der Enkel des Arztes Elias Waldner. Von diesem, der in Memmingen prakticirte, wurde S. schon als Knabe zum Studium der Heilkunde angeregt, das er 1639 in Straßburg begann. Nebenher beschäftigte sich S. mit besonderer Vorliebe mit astronomischen Studien, als deren Frucht er 1641 in Straßburg einen astrologischen Kalender herausgab, von dem 30 weitere Jahrgänge erschienen sind. 1643 begab er sich auf eine Studienreise mit längerem Aufenthalt in Basel, bereiste Burgund, hielt sich auch in Montbéliard längere Zeit auf und ging schließlich nach Padua, wo er am 26. Mai 1654 die Doctorwürde erlangte. Hierauf ließ er sich als Arzt in seiner Vaterstadt nieder, wurde zum Stadtphysicus ernannt und erwarb sich in dieser Eigenschaft auch das Vertrauen des Herzogs von Württemberg. S., der am 12. Februar 1671 starb, schrieb die meisten seiner Schriften in deutscher Sprache. U. a. veröffentlichte er einige Abhandlungen über die Cur der Pest, über den Nutzen und Gebrauch der Fontanellen, einige hygienische Schriften, so die „Medicina peregrinantium oder Arznei der Reisenden“ (Augsburg 1663, 1667, 1697) u. a. Alle genannten Arbeiten von S. haben heute nur noch historisches Interesse.

Eloy, Dictionn. historique IV, p. 220. – Biographisches Lexikon hervorragender Aerzte, herausgegeben von A. Hirsch V, 274.