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Artikel „Schmidt, Maximilian“ von Wilhelm Stricker in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 5–6, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schmidt,_Maximilian&oldid=- (Version vom 28. November 2024, 17:19 Uhr UTC)
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Schmidt: Maximilian S., geboren am 19. October 1834 zu Frankfurt a. M., † am 4. Februar 1888 in Berlin. S. war der Sohn eines Schmiedes und entschloß sich, nachdem er von 1843 bis 1849 das Frankfurter Gymnasium besucht, das Handwerk seines Vaters zu ergreifen. Er machte die Lehrlings- und Gesellenzeit durch und trat 1852 seine Wanderschaft an. Zunächst arbeitete er in der Hofschmiede in Stuttgart und besuchte zugleich die dortige Thierarzneischule. Im Herbst 1853 entschloß er sich, ganz der Thierheilkunde sich zu widmen. Er studirte in Stuttgart und Berlin und wurde am 27. August 1855 in Gießen zum Dr. med. veterin. promovirt. Am 22. Mai [6] 1856 wurde er in Frankfurt als Thierarzt approbirt. Wie er schon als Schmiedegeselle an seiner weiteren Fortbildung, besonders in Sprachen und im Zeichnen gearbeitet hatte, so bildete sich S. neben der Praxis jetzt im Senckenbergischen medicinischen Institut unter Prof. Lucä’s Anleitung in vergleichender Anatomie weiter aus. Die Frucht dieser Studien war ein Bilderwerk in Großfolio: „Die Skelette der Hausvögel“, mit 15 von ihm gezeichneten Tafeln, welches 1859 von ihm vollendet, aber erst 1867 veröffentlicht wurde (bei Sauerländer). Nach der 1858 erfolgten Gründung eines zoologischen Gartens in Frankfurt wurde S. im Februar 1859 zu dessen Director ernannt. Er trat die Stelle an, nachdem er im Frühling und Sommer des Jahres auf einer längeren Reise die Thiergärten in Holland, Belgien, England und Frankreich kennen gelernt hatte. Die gedachte Stellung, welche neben der wissenschaftlichen Seite auch eine große Thätigkeit und viel Tact im Umgang mit dem Publicum erforderte, hat S. in ausgezeichneter Weise ausgefüllt. Seine Beobachtungen über das Leben der Thiere und seine Erfahrungen über Thierzucht, welche in der Zeitschrift: „Der zoologische Garten“ (zu Frankfurt seit 1860 erscheinend) mitgetheilt sind, haben einen dauernden Werth. Seine Erfahrungen über Krankheiten der Thiere veröffentlichte S. in seinem Hauptwerke: „Zoologische Klinik“, Berlin 1870–72 bei Hirschwald und dann in der „Deutschen Zeitschrift für Thiermedicin und vergleichende Pathologie“. Als Ende 1884 der Director des zoologischen Gartens in Berlin, Dr. Bodinus gestorben war, erging an S. der ehrenvolle Ruf, dessen Nachfolger zu werden. Er nahm den Ruf an, sollte sich aber nicht lange seiner ehrenvollen Stellung erfreuen. Um Weihnachten 1887 stellten sich mehrfach Schwindel- und Ohnmachtsanfälle ein und am 3. Februar 1888 wurde er im Garten von einem schweren Schlaganfall betroffen, dem er in der darauffolgenden Nacht erlag.

Dr. med. Otto Körner, im Bericht über die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft 1887/88.