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Artikel „Lucä, Samuel Christian“ von Wilhelm Stricker in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 19 (1884), S. 337–338, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Luc%C3%A4,_Samuel_Christian&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 05:57 Uhr UTC)
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Lucä: Samuel Christian L., geb. zu Frankfurt a./M. am 30. April 1787, † am 28. Mai 1821. Er studirte in Mainz seit 1805, in Tübingen seit 1807 und promovirte zu Tübingen am 2. November 1808. Im J. 1809 wurde er unter die Zahl der Frankfurter Aerzte aufgenommen, aber schon 1812 ließ er sich in Heidelberg als Privatdocent nieder. Bei Errichtung der ephemeren medicinischen Specialschule durch den Fürsten Primas zu Frankfurt 1812 wurde er an derselben Professor der vergleichenden Anatomie und Physiologie. Nach Auflösung der Specialschule 1813 erhielt er 1815 einen Ruf nach Marburg als Professor der Pathologie und Therapie und Director der inneren Klinik. Trotz seiner kurzen Lebensdauer von 34 Jahren hat L. zahlreiche Schriften anatomischen und physiologischen Inhalts verfaßt: „Ueber die Gefäßnerven“ (1811), „Die Thymusdrüse“ (1810, 13, 19), „Ueber die Gefäße und Bewegung des Gehirns“ (1812, 13), „Ueber Verknöcherung der Arterien im Greisenalter“ [338] (1818) etc. Von größeren Werken verfaßte er eine „Medicinische Anthropologie“ (1816) und einen „Grundriß der Entwickelungsgeschichte“ (1819).

Stricker, Geschichte der Heilkunde in Frankfurt, 1847, S. 298 ff. C. F. Ch. Wagner, Memoria S. C. L., Marburg 1822.

L. hinterließ zwei Söhne. Der ältere noch lebende, Gustav L., geboren zu Frankfurt am 14. März 1814, ist Professor der Anatomie an dem Senckenbergischen medicinischen Institut zu Frankfurt a./M., der jüngere, Friedrich L., geb. am 16. Juli 1815, studirte Jura, wurde 1840 in Marburg Dr. juris, 1841 Advocat in Frankfurt und starb als Actuar des Kriegszeugamtes am 28. Februar 1859. Von seinen zahlreichen poetischen und prosaischen Schriften sind zu nennen: „Der Chronist Friedrich Lucä. Ein Zeit- und Sittenbild aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts“ (eine Ausgabe der Autobiographie F. Lucä’s), 1854, und „Geschichte des Frankfurter Theaters, nach archivalischen Quellen bearbeitet“, in der Zeitschrift „Der Reichsadler“, 1859.

Nekrolog von Friedrich Lucä in Mittheilungen des Frankfurter Vereins für Geschichte und Alterthumskunde, I. 194.