ADB:Schlosser, Johann Ludwig (1702 bis 1754)

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Schlosser I., Johann Ludwig“ von Otto Beneke in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 544, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schlosser,_Johann_Ludwig_(1702_bis_1754)&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 14:20 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 31 (1890), S. 544 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Ludwig Schlosser (1702–1754) in der Wikipedia
Johann Ludwig Schlosser in Wikidata
GND-Nummer 129802727
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|31|544|544|Schlosser I., Johann Ludwig|Otto Beneke|ADB:Schlosser, Johann Ludwig (1702 bis 1754)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=129802727}}    

Schlosser: Johann Ludwig S. I. (Theologe), eines Predigers Sohn, geb. in St. Goar a. Rh. den 11. October 1702. Nach Beendigung seiner Schulstudien in Marburg besuchte er seit 1717 die Universität Gießen und erwarb sich während seines zehnjährigen Aufenthalts daselbst die gründlichsten Kenntnisse aller Zweige theologischer Wissenschaft, einschließlich der griechischen und orientalischen Sprachen. Nachdem er im J. 1729 eine Reise über Hamburg nach Holland zu weiterer allgemeiner Ausbildung zurückgelegt hatte, erlangte er 1730 in Gießen den Magistergrad und nahm noch in demselben Jahre eine Vocation als Prediger in der Neustadt Hannover an. Im J. 1733 wurde er zum Diaconus an der St. Catharinen-Kirche in Hamburg und im J. 1739 zum Hauptpastor derselben Kirche erwählt. Als hochgelehrter Theologe, als eindringlicher Kanzelredner wie als tüchtiger praktischer Seelsorger, ingleichen als Verfasser vieler populärer Andachtsbücher, wirkte er allgemein geliebt und verehrt bis an seinen frühzeitigen Tod, den 7. April 1754. – Je rascher das liebevolle Andenken an einen treuen, dem politischen Treiben fernstehenden, gemüthvollen Geistlichen verlischt. so daß sogar sein Name gar bald zu den verschollenen gehört, desto pflichtmäßiger erscheint es, ihm die ehrenden Worte zeitgenössischer Autoritäten nachzurufen. Der bekannte Senior Pastor Goeze nannte S. wegen seiner Gelehrsamkeit und praktischen Tüchtigkeit: „eine Zierde des Hamburgischen Ministerii“, Und der gewiß auf ganz anderem Standpunkte stehende Senator Günther charakterisirte in seiner Bildergallerie Hamb. Männer des 18. Jahrhunderts den verewigten S. kurz und bündig, „gelehrt, sanft, praktisch, ächt apostolischer Redner voll Geist und Kraft.“

S. Hamb. Schriftstellerlexikon Bd. 6 S. 565 ff. und die S. 569 citirten Quellen.