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Artikel „Schlesinger, Jacob“ von Franz Vallentin (Kunsthistoriker) in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 54 (1908), S. 41, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schlesinger,_Jacob&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 02:30 Uhr UTC)
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Schlesinger: Jacob Sch., Maler, geboren 1793 in Grünstadt in der Pfalz, † 1855 in Berlin. Nachdem er die erste Schulung durch seinen Vater Johann Sch. erhalten hatte, bildete er sich in Mannheim und München weiter. Eine Augenkrankheit unterbrach dann seine Thätigkeit auf drei Jahre. Ein besonderes Talent entwickelte Sch. zum Restaurieren alter Bilder und erwarb sich auf diesem Felde einen bedeutenden Ruf. Er widmete sich namentlich der altdeutschen Schule, war als Restaurator in Dresden, besonders für die Gebrüder Boisserée thätig und kam 1822 als Professor und Restaurator nach Berlin. Er bewährte sich auch als ausgezeichneter Copist und reproducirte mit Vorliebe die Werke des Cinquecento. Hier sind hervorzuheben die Copien nach der Sixtinischen Madonna (eine Copie im Dom zu Speyer), das aus fünf Blättern bestehende lithographirte Werk mit Köpfen und Figuren desselben Bildes. 1834 lithographirte er den Kopf der heiligen Barbara in Größe des Originals für den Kunstverein in Karlsruhe und den Kopf des Papstes. Auch Bildnisse, Frucht- und Blumenstücke existiren von ihm, die zwar akademisch kühl, aber mit Sorgfalt gearbeitet sind.

Singer, Allgemeines Künstlerlexikon, Frankfurt 1901.