ADB:Schlüter, Johann Vollrad

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Artikel „Schlüter, Johann Vollrad“ von J. Nebelthau. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 614, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schl%C3%BCter,_Johann_Vollrad&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 19:29 Uhr UTC)
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Schlüter: Johann Vollrad S., landgräflich hessen-kasselscher Generalmajor der Artillerie, zu Artern, in der goldenen Aue, geboren. Zunächst trat er in sachsen-weißenfelsischen Kriegsdienst, vertauschte denselben jedoch schon nach 3 Jahren mit dem schwedischen. König Friedrich I., zugleich Landgraf von Hessen-Kassel, stellte S. 18 Jahre später, Ende December 1734 als Capitän, in der hessischen Artillerie an. 1742 zum Major ernannt, wurde er unter Obristlieutenant von Diede als Führer der Artillerie dem 6000 Mann starken hessischen Corps zugetheilt, welches im Solde der englischen Krone stand. Der Beginn des siebenjährigen Krieges fand ihn als Obersten vor und nahm er an allen Feldzügen desselben in der Armee des Herzogs Ferdinand von Braunschweig Theil. Am 14. December 1759 avancirte er zum Generalmajor. Im Februar 1761 brach Ferdinand von Braunschweig überraschend aus den Winterquartieren, die sich von Westfalen durch Hannover bis zum Eichsfeld erstreckten, auf und säuberte ganz Hessen bis auf die Festungen von der französischen Armee. S. wurde die Belagerung von Ziegenhain übertragen. Ein gewaltsamer Angriff am 28. Februar scheiterte an der Tapferkeit der nur 900 Mann starken Besatzung, welche in der ausgedehnten Inundation einen vorzüglichen Schutz fand. Nachdem ein kleiner Belagerungspark eingetroffen war, begann die Beschießung und regelmäßige Belagerung der Festung ohne wesentliche Fortschritte zu machen, so daß, als der französische Feldherr Broglie seine Armee gesammelt und nun mit überlegenen Kräften die Verbündeten wieder nordwärts trieb, auch S. gezwungen war, sein Unternehmen aufzugeben. Am 25. März trat er den Rückzug an und wurde in dem heftigen Gefecht bei Leinefeld durch einen Säbelhieb verwundet. Bald darauf ist er an den Folgen dieser Verwundung gestorben.

Nach d. Acten d. Marb. Staatsarchivs. – Renouard, Geschichte d. Kriegs in Hannover, Hessen u. Westfalen 1756–1763.
J. Nebelthau.